Potsdam-Mittelmark: „Comédie Soleil“ zieht von Potsdam nach Werder
Obergeschoss des Trend-Kaufhauses wird ab Mai zur Theaterbühne / Rathaus stellt Zuschuss in Aussicht
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Werder (Havel) - Werder ist weiter auf Kulturkurs: Nachdem im August die Stadtgalerie „Kunst-Geschoss“ im Schützenhaus an den Start ging, soll im Mai am Plantagenplatz ein neuer Theaterstandort eröffnet werden. Die „Comédie Soleil“ hat dazu die beiden oberen Etagen des ehemaligen Trend-Kaufhauses angemietet, wie Theaterleiter Michael Klemm gestern gegenüber den PNN bestätigte. Vor viereinhalb Jahren wurde seine kleine Privatbühne in der Feuerbachstraße in Potsdam gegründet. Im Jahr 2006 war dem Theater allerdings sein Stammhaus verlorengegangen. Seitdem wurden die Inszenierungen an unterschiedlichen Standorten aufgeführt, zum Schluss vor allem im Restaurant „Manege“ Am Neuen Markt. In Potsdam hatte Klemm vergeblich nach einer neuen festen Spielstätte gesucht.
Die „Comédie Soleil“ ist für ihre ansprechenden, unterhaltsamen und oft auch humorvollen Inszenierungen bekannt geworden, wobei sich Michael Klemm eher dem traditionellen Theater verpflichtet fühlt. Er ist froh, nun in Werder wieder eine dauerhafte Bleibe gefunden zu haben. Neben der Bühne für bis zu 90 Zuschauer sei auf den beiden, je 300 Quadratmeter großen Theatergeschossen auch Platz für Technik und Requisiten. Bei der Einrichtung werde er von vielen Theaterfreunden praktisch und mit Sachspenden unterstützt.
In der ersten Jahreshälfte solle es voraussichtlich drei Inszenierungen geben, im Herbst vielleicht noch einmal zwei. Die Proben beginnen in den nächsten Tagen, Vorstellungen sind anfangs jeweils von Freitag bis Sonntag geplant. Welche Stücke zum Anfang zur Aufführung kommen, werde derzeit besprochen, sagte Klemm. Auch für Gastspiele sei man offen. Eine enge Kooperation werde mit dem Babelsberger Schauspieler Franz Wolfgang Lasch, besser bekannt als Clown Locci, bestehen. „Wir haben aus vielen Gesprächen das Gefühl, dass in Werder ein reges Interesse an kulturellen Veranstaltungen besteht“, sagte Klemm. Zudem gehe er davon aus, dass auch künftig Potsdamer die „Comédie Soleil“ in Werder besuchen. Der Eintritt werde zwischen 10 und 15 Euro liegen. Klemm kann auf einen kleinen Zuschuss der Stadt Werder hoffen, wie Bürgermeister Werner Große (CDU) gestern auf PNN-Anfrage sagte. Die Stadt wolle auch den Eigentümer bei der Fassadensanierung des alten Kaufhauses unterstützen. „Die Galerie im Schützenhaus wurde ja gut angenommen“, sagte Große. „Ich kann mir vorstellen, dass auch ein Theater in der geplanten Größe in Werder Erfolg haben kann, zumal es zentral gelegen ist.“
Nach Werder kam Michael Klemm durch einen Stammzuschauer der „Comédie Soleil“, der gleichzeitig Verwalter des ehemaligen Trend-Kaufhauses ist. Vermietet war bislang nur das Erdgeschoss – an den Kleinwaren-Discounter „Komma 10“. Klemm ist dankbar für die guten Mietkonditionen, die er hier aushandeln konnte. „Sonst würde es auch nicht funktionieren.“ Sein Schauspielerteam von acht Leuten hält sich auch mit anderen Jobs über Wasser. Klemm selbst arbeitet auch als Auftrags-Regisseur und veranstaltet theaterpädagogische Workshops in Süddeutschland. Henry Klix
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