Potsdam-Mittelmark: Damit das Amt zum Bürger kommt
Ab Mai soll die Gemeindeverwaltung mit neuer Computertechnik und Software ausgerüstet werden
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Ab Mai soll die Gemeindeverwaltung mit neuer Computertechnik und Software ausgerüstet werden Stahnsdorf. Ab Mai soll die Verwaltung der Gemeinde Stahnsdorf mit neuer Computertechnik und Software ausgerüstet werden. Neben einem Programm für das Kassen- und Rechnungswesen werden auch die Mitarbeiter des Einwohnermeldeamtes ihre Daten bald mit dem neuem Meso-Programm erfassen. Um serviceorientiert und bürgernah arbeiten zu können, habe der technische Standard der Gemeindeverwaltung längst nicht mehr ausgereicht, erklärte Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) gestern beim Abschluss des Kooperationsvertrag es mit T-Com. „Wir standen unter Druck die EDV-Technik zu erneuern und das möglichst schnell", bezog sich Enser auf eine entsprechende Analyse, die bereits vor zwei Jahren ergab, dass Hard- und Software veraltet sind. Nun erhielt die Gemeinde die Chance als eine von vier Modellkommunen des Landkreises auf der Datenautobahn zügig aufzuholen. Neben Finanzbereich und Meldewesen wird in einer zweiten Stufe der Bereich Liegenschaft mit neuer Software ausgerüstet. Transparenz für den Bürger ermöglicht künftig vor allem das neue Rats-Infosystem, das relativ zeitnah Niederschriften zu Ausschuss-Sitzungen ins Netz stellt. Zur Zeit sind bereits die Tagesordnungspunkte der Fachausschüsse online abrufbar. Auch die meisten Gemeindevertreter kommunizieren bereits per e-Mail miteinander. Ob sich die Gemeinde Stahnsdorf von einer Behörde zu einem Dienstleistungsunternehmen wandeln kann, hängt auch davon ab, wie flexibel künftig das virtuelle Rathaus sein wird. Das Stahnsdorfer Projekt, das beim Ideenwettbewerb des Innenministeriums aus 20 Bewerbungen ausgewählt wurde, wird von der T-Com unterstützt . Mit diesem kompetenten Partner könne das ehrgeizige Ziel erreicht werden, gab sich Bürgermeister Enser gestern zuversichtlich. Neben der Telekom AG sind IVU Traffic Technologies AG und Microsoft Deutschland GmbH weitere Kooperationspartner des Brandenburger Projektes, in das insgesamt 10 Millionen Euro investiert werden, von denen das Land fünf Millionen Euro trägt. Ziel der neuen eGovernment-Strategie ist, dass „nicht mehr die Bürger zum Amt laufen, sondern das Amt zum Bürger kommt“. Parallel dazu baut auch der Landkreis sein elektronisches Dienstleistungsportal aus, erklärte Enser. Beide Module könnten sich künftig so ergänzen, dass beispielsweise auf einem Server Formulare ins Netz gestellt werden, die auch vom Portal der Kommune abrufbar sind, ohne, dass die Nutzer erst ein anderes Portal im Netz aufsuchen müssen. Das offene System kann als Modul später von anderen Kommunen weitergenutzt werden. Das trifft auch für das Brandenburger Online Amt (BOA) zu. Fred Kagels vom Telekom-Kunden Center Potsdam versicherte gestern, dass durch Einsatz der Oracle-Datenbank andere Systeme integriert w erden können und damit die Schnittstelle zu den anderen Kommunen der Region gewährleistet sei. Die Stahnsdorfer Lösung soll offen bleiben für die Nachbarkommunen, erklärte ebenso Enser. Er hofft, dass das Projekt bis 2010 realisiert werden kann. Trotzdem warnte Kagels davor, den Zeitplan der Systemeinführung zu eng zu fassen, sondern auch die Mitarbeiter i n diese Prozesse einzubeziehen. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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