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Schon mal lächeln üben. Louis mit seiner Mutter Nadine Zechlin.

© Manfred Thomas

Potsdam-Mittelmark: „Dann sehen mich alle“

Louis aus Werder hat es in die letzte Runde eines Castings von „Kinderschokolade“ geschafft

Stand:

Werder (Havel) - Louis hat sich in Sarah Connor verknallt. Er hat mit ihr einen Regenbogen gemalt. Und einen Dino. Und Rasen. Dann hat sie ihm einen Punkt gegeben und es war um ihn geschehen. Der sechsjährige Werderaner nimmt derzeit am größten Kindercasting teil, das Deutschland je erlebt hat. 91 000 Kinder haben sich beworben, damit ihr Gesicht auf die Verpackung der „Kinderschokolade“ gedruckt wird.

Louis hat es nach den Vorrunden in eine Gruppe von 64 Kindern geschafft. Aus der wählte eine von Popikone Sarah Connor geführte Jury am Samstag 32 Finalisten aus. Louis musste dazu zu einem Fotoshooting nach Hamburg, vorher wurde mit den Jurymitgliedern gebastelt. Er blieb im Rennen.

Die Hälfte dieser Kinder soll nächstes Jahr für drei Monate auf einer Sonderedition des Ferrero-Schlagers abgebildet sein. Jetzt ist die Netzgemeinde am Zuge und soll Punkte an die Naschkatzen verteilen (www.dein-gesicht-auf-kinderschokolade.de). Viele Freunde hätten schon für ihn im Internet „geknackt“, erzählt Louis stolz. Und Schokolade esse er auch gern, manchmal wenn Mama schläft. Er fände es toll, mal auf der Schokoladenverpackung zu sein. „Dann sehen mich alle, wenn sie einkaufen.“

Als seine Mutter Nadine Zechlin von dem Wettbewerb gehört hatte, wusste sie sofort, dass ihr Louis dabei sein sollte. „Alle, die uns kennen, finden, dass Louis ein richtig süßes Schokoladengesicht hat.“ Sie kennt natürlich auch die Geschichten von Kevin, der vor sechs Jahren Günther abgelöst hatte. Eine Initiative mit Zehntausenden Unterstützern forderte damals das alte Gesicht auf die Verpackung zurück. Immerhin wurde von Ferrero eine Sonderedition mit dem alten, zahnweißen Lächeln herausgegeben.

Jetzt also die nächste Sonderedition. Nadine Zechlin, die in Potsdam als Stilberaterin tätig ist, fragt sich, ob vielleicht mehr für ihren Kleinen dabei rauskommen könnte. „Vielleicht ist das ja ein Sprungbrett.“ Wenn nicht, sei es auch nicht so schlimm. Louis nickt. „Ist egal, ob wir gewinnen.“ Spaß müsse es machen.

Und den hatte er ja schon: Er ist mit dem ICE gefahren, er durfte auf Mamas iPhone spielen. Er hat zweimal im Hotel übernachtet, dann war da die Hafenrundfahrt im Nebel und die Modelleisenbahnausstellung. Und Sarah Connor. „Ich bin weitergekommen, weil sie mir einen Punkt gegeben hat.“ Mehr geht nicht. Henry Klix

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