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Potsdam-Mittelmark: Das Freibad ist wieder dicht
Das marode Rohr in Kleinmachnows Kiebitzberge ist geflickt, bis Freitag wird neues Wasser eingelassen
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Kleinmachnow - Das Becken ist wieder dicht und auch das Wasser fließt. Kleinmachnows Freibad-Geschäftsführer Markus Schmidt hat am Dienstag Entwarnung für alle überhitzten Schwimmer und Spaßbader der Region Teltow gegeben: Der Rohrbruch am großen Schwimmerbecken ist behoben. Bereits am Freitag soll der 1000 Quadratmeter große Pool wieder randvoll mit azurblauem Wasser gefüllt sein und ein Sprung hinein wieder für Abkühlung sorgen.
Der Zeitpunkt für das Unglück hätte indes kaum schlechter fallen können: Am Pfingstwochenende, als die Sonne vom Himmel brannte und die Temperaturen weit über die 30-Grad-Marke in die Höhe schossen, standen Freibadbesucher wie berichtet vor einem leeren Schwimmerbecken. Ein marodes Stahlrohr hatte ihnen einen kräftigen Strich durch die Rechnung gemacht und den Badespaß genommen. Statt in dem bis zu 3,80 Meter tiefen Pool abzutauchen, blieb und bleibt den Gästen auch in den kommenden zwei Tagen nur der Gang ins 1,40 Meter flache Nichtschwimmerbecken. „Wir trauern natürlich auch“, sagte Schmidt den PNN.
Das Sommerwetter habe so viele Gäste wie wohl noch nie an einem Pfingstwochenende in die Kiebitzberge gelockt. Allein am Montag kamen 3500 Besucher – es hätten wohl bis zu 700 mehr sein können, wäre das große Becken nicht trocken gelegt gewesen. „Es war einfach blöd, ich hätte schreien können“, so der Freibadchef.
Bereits am 31. Mai habe man den Rohrbruch bemerkt: Plötzlich sei Wasser an Stellen aufgetaucht, an denen es im Freibad nichts zu suchen hat. Statt im Becken, sprudelte das kühle Nass neben dem Häuschen der Schwimmbadmeister aus dem Boden. Schnell war klar: Das muss ein Rohrbruch sein. Zwar habe man im Freibad schon immer Wasser durch natürliche Verdunstung bzw. lange Badehosen verloren, die sich vollsaugen wie ein Schwamm – diesmal aber war es mehr.
Das austretende Wasser hatte bereits einen Teil des Erdreichs weichgespült, sagte Schmidt. Auf die Gefahr hin, dass das Häuschen der Bademeister den steilen Hang hinunterrutscht, wurde das Schwimmerbecken geschlossen, das Wasser in den Teltowkanal abgepumpt. Rund zwei Millionen Liter Wasser, und der Badespaß war mit einem Mal dahin. „Aus Sicherheitsgründen mussten wir unverzüglich handeln“, so Schmidt.
Man habe Glück im Unglück gehabt, sagt Schmidt. Das mit Teer abgedichtete Stahlrohr aus der Zeit der Baderöffnung im Jahr 1976 hätte auch zum Saisonhöhepunkt in den Sommerferien brechen können. Wenn von morgens bis abends an jedem Wochentag Hochbetrieb herrscht, wären die finanziellen Verluste noch höher gewesen. Wie teuer die Reparatur ist, kann Schmidt noch nicht sagen.
„Ich bedanke mich bei allen Gästen, die trotzdem gekommen sind und sich arrangiert haben.“ Viele hätten verständnisvoll auf die Notlage reagiert. Statt 4 Euro Eintritt wurden und werden bis zur Neueröffnung des Schwimmerbeckens am Freitag derzeit nur 2,50 Euro von allen Besuchern kassiert.
Dass sich eine solche Havarie im Freibad wiederholt, ist indes nicht ausgeschlossen: Erst im Herbst kommenden Jahres sollen die dann fast 40 Jahre alten Rohre im Zuge der geplanten Freibadsanierung ausgetauscht werden. Vor den Rohren und Becken werden zunächst Umkleiden, Toiletten und die Saunalandschaft renoviert. Tobias Reichelt
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