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Hans Jürgen Hennig, Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Belzig und von regiobus Potsdam-Mittelmark.

© A. Klaer

Neues Buskonzept für Werder und Umgebung: „Das Konzept ist nur ein Anfang“

Herr Hennig, seit Montag ist das neue Buskonzept für Werder und Umgebung offiziell in Kraft. Dennoch kommt der Fahrgast noch immer nicht aus allen Ortsteilen umsteigefrei zum Bahnhof Werder – obwohl er Ziel für so viele Pendler ist, dass die Stadt ein zweites Parkhaus errichten will.

Von Enrico Bellin

Stand:

Herr Hennig, seit Montag ist das neue Buskonzept für Werder und Umgebung offiziell in Kraft. Dennoch kommt der Fahrgast noch immer nicht aus allen Ortsteilen umsteigefrei zum Bahnhof Werder – obwohl er Ziel für so viele Pendler ist, dass die Stadt ein zweites Parkhaus errichten will. Warum?

Das neue Konzept ist nur ein Anfang. Unser Ansatz ist es künftig, nicht nur kleinere Fehler abzuarbeiten. Es wird noch größere Änderungen geben. Es sind ja auch noch nicht alle Ortsteile in den Berlin-ABC-Tarif integriert. Die Art und Weise, wie die jetzigen Veränderungen von den Werderanern angenommen werden, werden ausschlaggebend dafür sein, wie die Stadt und der Landkreis das Konzept weiterentwickeln.

Als in der Teltower Region der Busverkehr neu organisiert wurde, hat es Jahre gedauert, bis ein deutlicher Anstieg der Fahrgastzahlen da war. Wie wollen Sie das in Werder beschleunigen?

Das TKS-Konzept hat vielleicht anfangs unter ungenügender Kommunikation gelitten. Wir haben jetzt eine andere Informationsstrategie. Wir haben bisher 15 000 Broschüren mit allen Informationen und Fahrplänen verteilt, im Februar folgt wahrscheinlich eine Neuauflage. Der Fahrgast muss verstehen, wie die Busse bei ihm fahren, und wir müssen den Fahrgast verstehen. An unserer ersten Umfrage Ende 2016 haben schon viele Menschen teilgenommen und wir werden Änderungen nach den Winterferien anbieten. Wir haben etwa erst durch die Umfrage erfahren, wie viele Schüler der Glindower Grundschule in Werder wohnen und werden dort nachmittags mehr Busse fahren lassen.

In Glindow soll wohl ein neuer Campus mit Kita, Grundschule und Gymnasium entstehen, für insgesamt 1000 Kinder. Die müssen auch dort hinkommen. Wird es noch einmal ein neues Verkehrskonzept geben?

Die erste Frage ist, wie früh wir über die Planungen informiert werden. Es wird schwer einzuschätzen, woher genau die Schüler kommen. Wir haben bei der jetzigen Umfrage beispielsweise gemerkt, dass wir auch Schüler aus dem Raum Wiesenburg haben, die in Werder zur Schule gehen. Unser nächster Planungsschritt wird deshalb ein Netz für den ganzen Landkreis sein. Da muss man etwa schauen, ob man die Buslinie von Brandenburg / Havel über Kloster Lehnin künftig nach Beelitz verlängern kann. Auch eine Linie von Werder über Glindow nach Beelitz kann nötig werden. Das wollen wir rechtzeitig vor dem Start der neuen Schule untersuchen. Wir müssen planerisch im Vorlauf sein und nicht hinter den Tatsachen her arbeiten.

Das Gespräch führte Enrico Bellin

ZUR PERSON: Hans Jürgen Hennig (62), Diplom-Verkehrsingenieur, ist Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Belzig und von regiobus Potsdam-Mittelmark. 

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