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Potsdam-Mittelmark: Das „Lange Fenn“ ist komplett

Erfolgreicher Grunderwerb durch Spenden sichert einziges Kesselmoor im Naturpark Nuthe-Nieplitz

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Nuthetal - Das „Lange Fenn“ ist wieder komplett. Eine Spendensumme von 4 500 Euro hat gereicht, um ein fehlendes Teilstück des einzigen Kesselmoores im Naturpark Nuthe-Nieplitz vorerst zu sichern. Es wurden Agrarflächen erworben, um sie in einem freiwilligen Landtauschverfahren gegen die wertvolle Moorfläche herzugeben. Das Landesamt für Landwirtschaft und Flurneuordnung hat das Verfahren geführt.

Seit dem Jahresende ist das Moor vollständig im Besitz des Landschafts-Fördervereins Nuthe-Nieplitz-Niederung. Der Flächenkauf schützt vor Interessenkonflikten mit Eigentümern, dem Naturschutz steht nichts mehr im Wege, sagt Peter Koch vom Förderverein. Jetzt konnten sich zehn der Spender vom Zweck ihrer finanziellen Hilfe bei einer geführten Wanderung mit Peter Koch überzeugen.

Das „Lange Fenn“ breitet sich zwischen Saarmund und Tremsdorf rechts von der Landstraße im Wald aus. Es gibt noch einiges zu tun, damit die alte Landschaftsstruktur wieder sichtbar wird. Jahrzehntelange Melioration hatte zur Entwässerung des Moores geführt. Schilf- und Gehölz verdrängten mit den Jahren die moortypischen Pflanzen und Tiere. Dabei sei das reizvolle „Scheidige Wollgras“ und die wohl bekannteste fleischfressende Pflanze, der „Rundblättrige Sonnentau“, hier durchaus zu Hause, betonte Koch.

Um das Fenn weiterzuentwickeln, muss gegengesteuert werden. „Kesselmoore werden überwiegend vom Zustrom des Niederschlagswassers angrenzender Flächen gespeist. Das Lange Fenn ist fast nur von Kiefern umgeben, die hohe Verdunstungsraten aufweisen“, erläuterte der Fachmann. Die Wasserbilanz sieht damit negativ aus. „Wir ersetzen die Kiefern mittelfristig durch Laubgehölze, erläuterte Koch. Das soll die Wasserbilanz verbessern und die Grundwasserneubildung fördern. Um den Wasserabfluss zu verzögern, wurden bereits 2004 entlang des Saarmunder Elsbruches die Sohlen der Entwässerungsgräben durch Stufeneinbauten bis an die Nuthe erhöht.

Dem Selbstlauf kann das Lange Fenn nicht überlassen werden. Gehölze werden im Laufe der Zeit immer wieder in die Moorfläche drängen. „Wir werden regelmäßig den Wuchs kontrollieren müssen, notfalls wird störendes Holz entfernt“, sagt Koch. Erste kleine Erfolge sind in dem wertvollen Biotop schon sichtbar. Das Grundwasserniveau ist in den letzten Jahren stabil und bereits um einige Zentimeter gestiegen. Zuverlässige Aussagen können aber wohl frühestens nach zehn Jahren getroffen werden, schätzt der Fachmann ein. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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