Potsdam-Mittelmark: „Das Strandbad bleibt Strandbad“
Trotzdem hat der Fercher Betreiber Manfred Rejall für die nächste Saison auch viel Neues vor
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Schwielowsee · Ferch - Ein Dauercamper ist bisher der einzige Gast des Strandbads Ferch. Doch das zehn Grad kalte Wasser des Schwielowsees wird sich in den nächsten Tagen schnell erwärmen, ist Betreiber Manfred Rejall überzeugt. Am 19. Mai soll das umgebaute Strandbad in die neue Saison starten. Der neue, rund 100 Quadratmeter große, achteckige Pavillon bildet schon ein ansehnliches Pendant des gegenüberliegenden Resort Schwielowsee, witzelt Rejall.
Er hatte das Strandbad vor zwei Jahren gepachtet, nachdem es von seinen Vorgängern aufgegeben werden musste. Seitdem hat er hier etwa 100 000 Euro und viel Kraft und Eigenleistungen investiert. Das Holz für den Dachstuhl des Pavillon-Neubaus zum Beispiel stammt aus Rejalls eigenem, fünf Hektar großen Forst. „Eines der wenigen Häuser hier, in denen echte Fercher Kiefer verbaut ist.“
Bis an den Pavillon heran soll noch ein Parkplatz für zwölf Autos entstehen, weitere Parkplätze stehen am gegenüberliegenden Campingplatz zur Verfügung, den Rejall mit seiner Frau betreibt. In dem neuen Strand-Pavillon mit Glasfront an der Wasserseite gibt es endlich ausreichend Toiletten und ein Behinderten-WC für die Badegäste, auch ein Abwasseranschluss ist jetzt verlegt. Zudem wird hier ein Imbissbetrieb eröffnet, mit 30 Innen- und 50 Außenplätzen. Zur Seeseite des Pavillons gibt es eine kleine Bühnensituation, Rejall stellt sich kleine Veranstaltungen und volkstümliche Konzerte, zum Beispiel mit dem Stückener Blasorchester, vor. Gelegentlich soll zu Frühschoppen eingeladen werden. Himmelfahrt soll es zum Test bereits eine kleine Voreröffnung geben.
60 Tonnen Spielsand hat Rejall im Herbst verkippt, doch aufgrund starker Westwinde wird in diesem Jahr noch nichts aus dem blütenweißen Südseefeeling: Der Sand wurde größtenteils weggespült, Rejall will es nochmal anders versuchen. Bei all seinen Projekten verspricht er: „Das Strandbad bleibt das Strandbad.“ So soll es auch bei den Eintrittspreisen bleiben: 2 Euro, für Kinder 1 Euro. Die Qualität der Angebote soll sich indes verbessern. Zwei Saisonkräfte werden eine Vollzeitarbeit finden, die Saison durch attraktive Angebote möglichst verlängert werden. Neben dem Strandsand soll die Qualität des Rasens besser werden, eine Ligusterhecke ist als Straßen-Sichtschutz geplant und an zusätzliche Schattenplätze ist gedacht. In der Perspektive strebt Rejall den Verleih von Strandkörben und Paddelbooten an. Zum Thema Qualität gehört für ihn auch, dass im Pavillon Platz für die Badegäste ist, um bei einer Regenhusche trocken zu bleiben. Zur Not vielleicht auch in den beiden alten, gelben Telefonzellen, die als Umkleidekabinen für die individuelle Note sorgen. Man kann Rejall wohl beim Wort nehmen. Seitdem er vor acht Jahren den gegenüberliegenden Campingplatz übernommen hatte, machte er dort seine Investitionsversprechen wahr – ein neues Empfangshaus, neue Sanitäreinrichtungen mit Abwasseranschluss und die Terrassierung der Stellplätze. Sein Campingplatz war vor zwei Jahren das erste Brandenburger Unternehmen, das eine Touristik-Fachfrau ausbildete. Henry Klix
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