
© Manfred Thomas
Potsdam-Mittelmark: Den Hausfrieden gestört
ZDF dreht in Wilhelmshorst Fernsehkomödie „Chefsalat“ mit Ulrich Noethen und Max von Thun
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Michendorf - Nachbarstreit in Wilhelmshorst: Diesmal geht’s nicht um eine Ligusterhecke, sondern die nackte Existenz. Oskar Moedebeck, Vetriebsleiter der Lancetto-Supermarktkette, wurde ein junger Chef, der aufstrebende Manager Raphael Bluhm, vor die Nase gesetzt. Nicht nur dass Bluhm seinen nächsten Schritt auf der Karriereleiter verhindert, er zieht auch noch ins Nachbarhaus, stört den Hausfrieden und beginnt eine Romanze mit Moedebecks Tochter Marie Der Amselweg ist zum Drehort für die neue ZDF-Komödie „Chefsalat“ geworden. Ein Teil des Films wird in Wilhelmshorst gedreht, wo sich das passende Set für den Nachbarkrieg fand.
Die beiden Familien, die hier eigentlich wohnen, sind vor Kabeln und Kameras in eine Pension geflüchtet. Die anderen Nachbarn wurden von der Cinecentrum GmbH Berlin, die den Streifen für das ZDF dreht, für die Unannehmlichkeiten während der Drehzeit mit einer Flasche Wein entschädigt. Die Waldgemeinde ist nicht mehr nur der Wohnort der Schauspielerschwestern Anja und Gerit Kling, sondern wird – offenbar durch deren Kontakte – immer häufiger zum Anlaufpunkt für Filmproduktionen, wie von Zaungästen der Dreharbeiten beim gestrigen Fototermin angemerkt wurde. Zu sehen bekamen sie ein kleines TV-Staraufgebot. Ulrich Noethen (Oskar Moedebeck), Max von Thun (Raphael Bluhm), Jasmin Schwiers (Marie Moedebeck) und Michaela May (Moedebecks Frau Mona) flachsten mit den Fotografen.
Ulrich Noethen als schauspielerisches Zugpferd ist dankbar, dass er bei Regisseur Marcus Ulbricht „dem Affen auch mal Zucker geben“ darf, „auf intelligente Art“, wie er hinzufügte. Ob sich ein Vertriebsleiter einer Supermarktkette tatsächlich die idyllische Villa im schönen Wilhelmshorst leisten könnte, glaubt Noethen eher nicht. „Im ZDF ist die Welt ein kleines bisschen heiler.“ Für Max von Thun wird es nach fünf Filmen erstmal der letzte sein, wie er ankündigte: Er will sich wieder stärker seinem zweiten Steckenpferd, der Musik, zuwenden. Die Songs für seine neue Platte sind schon fertig, im Herbst geht’s ins Studio.
Währenddessen philosophierte Michaela May gestern über die Botschaft des Films: Moedebeck erzählt seiner Frau nichts von seinem Abstieg, sie ist ohnehin mit der Renovierung eines geerbten Hauses abgelenkt, für das ständig neue Handwerkerrechnungen eintrudeln. „Es passiert heute oft, das Leute nicht wagen, von ihren Niederlagen zu erzählen.“ Männer seien da anfälliger als Frauen, findet May.
Der Film wird nächstes Jahr ausgestrahlt, als Sendeplatz steht der Montagabend um 20.15 Uhr fest. Und Nachbarschaftszoff, da waren sich die Zaungäste gestern einig, ist in Wilhelmshorst die große Ausnahme. Henry Klix
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