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Potsdam-Mittelmark: Denkmal auch für Vertriebene

Rehbrücke will Zwangsarbeiter-Stein erweitern

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Rehbrücke will Zwangsarbeiter-Stein erweitern Nuthetal - Die Widmung des Gedenksteins für die Zwangsarbeiter, die im Zweiten Weltkrieg in der Baracke nahe dem Bahnhof Rehbrücke untergebracht wurden, könnte erweitert werden. In der Gemeinde wird nun darüber nachgedacht, gleichzeitig auch der Flüchtlinge zu gedenken, die zum Ende des Kriegs aus den Ostgebieten vertrieben wurden und ebenfalls hier untergebracht wurden. Diesen Vorschlag machte Paul-Dieter Knake in der Anwohnerfragestunde der Gemeindevertretersitzung am Dienstagabend. Die ersten Reaktionen von Erika Haenel, die das Projekt vorgeschlagen hat und nun vorantreibt, und Bürgermeister Gerhard Ling waren durchaus wohlwollend. Lings Familie gehört selber zu den Betroffenen, wie er anmerkte. Erika Haenel kann sich noch an die Ankunft der Flüchtlinge erinnern, die ab dem Herbst des Jahres 44 am Bahnhof Rehbrücke eintrafen: „Wir haben den Kindern Weihnachtsgeschichten vorgespielt.“ Es müsse allerdings klare Botschaft des Gedenksteins sein, dass die Leiden beider Gruppen ihre Ursache darin hätten, dass Deutschland den Krieg vom Zaun gebrochen habe. Das weitere Vorgehen in der Sache blieb aber am Montagabend noch offen. Erika Haenel sagte gegenüber den PNN, dass sie eine Zustimmung der Gemeindevertretung für die endgültige Form des Denkmals für notwendig halte. Einen Fortschritt konnte Gerhard Ling schon verkünden. Nachdem Erika Haenel die Beethovenstraße als Provisorium vorgeschlagen hatte, hat die Verwaltung den Standort geprüft. Die Ecke zum Mozartweg ist im Besitz der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft aus Kleinmachnow, die inzwischen mitgeteilt hat, dass sie nichts gegen einen Gedenkstein einzuwenden hätte. Was ihre Versuche anbetrifft, für das Projekt Fördergelder aufzutreiben, hat Erika Haenel bisher keinen Erfolg gehabt. Weder bei der Bundesstiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ habe sie Erfolg habe man ihr Hoffnung gemacht noch beim Kultusministerium in Potsdam. Sie glaubt allerdings daran, das Denkmal mit Spenden aus der Gemeinde finanzieren zu können. eck

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