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Potsdam-Mittelmark: Der Geschichte auf der Spur

Mit Annett Böhm hat Bergholz-Rehbrücke eine neue Ortschronistin

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Nuthetal - Die große Geschichte im Kleinen suchen, das will Annett Böhm als neue Ortschronistin von Bergholz-Rehbrücke. Ende vergangenen Jahres hatte der langjährige Ortschronist Detlev Lexow sein Amt niedergelegt. Krankheitsbedingt war ihm die Arbeit zu viel geworden. Am 3. Februar dieses Jahres starb Detlev Lexus im Alter von 76 Jahren.

Als Annett Böhm von der Vorsitzenden des Bergholz-Rehbrücker Ortsvereins, Erika Haenel, gefragt wurde, ob sie die Arbeit von Detlev Lexow übernehmen würde, hat sie sofort zugesagt. Auf der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter wurde Annett Böhm in ihr neues Ehrenamt berufen. Zurzeit verschafft sie sich einen Überblick darüber, was ihr Vorgänger in 50 Jahren seiner Arbeit über die Geschichte des Ortes und der Region zusammengetragen hat.

„Detlev Lexow ist sehr weit zurückgegangen“, sagt Annett Böhm. Bis in die so genannte letzte Eiszeit (144 000 bis 7000 v. Chr.), die das Nuthetal in seiner Form prägte. In zahlreichen Ordnern hat Lexow sein Wissen zusammengetragen. Hinzu kommt ein umfangreiches Fotoarchiv. „Von vielen Bildern existieren nur die Negative.“ Auch hier wartet noch genug Arbeit auf Annett Böhm.

Als gelernte Bibliothekarin liegt Annett Böhm das Sammeln, Ordnen und Archivieren von Dokumenten, dazu die Beschäftigung mit Büchern. Und in Sachen Heimatverbundenheit kann sie auch die besten Referenzen vorweisen. Die 45-Jährige ist in Nudow geboren und aufgewachsen, in Saarmund und Bergholz-Rehbrücke ist sie zur Schule gegangen und hat im Rehbrücker Ernährungsinstitut zuerst eine Ausbildung zur Sekretärin und dann zur Bibliothekarin gemacht. Seit ihrer Heirat lebt sie in Bergholz-Rehbrücke. „Wenn man so will, habe ich die Region noch nie verlassen“, sagt sie.

Als eine ihrer nächsten Aufgaben plant Annett Böhm ein Treffen mit den Chronisten aus den anderen Ortsteilen der Gemeinde. „Ich möchte, dass alle Ortschronisten regelmäßig zusammenkommen und sich so über ihre Arbeit austauschen können.“ Von der Gemeinde wird sie dabei unterstützt, Bürgermeister Gerhard Ling (CDU) will bei dem ersten Treffen dabei sein. Für ihre weiteren Vorhaben ist Annett Böhm auch auf Unterstützung angewiesen. Sie will eine Teil des Lexowschen Archiv ins Internet stellen. „Doch das kostet Geld.“

Zusammen mit dem Heimatverein ist Annett Böhm nun bemüht, Fördergelder zu beantragen und Spenden zu sammeln. Dann möchte sie die Geschichte Bergholz-Rehbrückes während des Ersten und Zweiten Weltkrieges, der Nachkriegszeit und bis zum Wendejahr 1989 näher erforschen. „Hierfür bin ich auf Zeitzeugen angewiesen, die mir Bilder, Tagebücher oder ihre Erinnerungen anvertrauen“, sagt Annett Böhm.

Die Nähe zu Potsdam und Berlin, die bekannte Geschichte dieser Orte wird nicht ohne Wirkung auf die Region geblieben sein. Diesen Auswirkungen, der großen Geschichte in den kleinen Orten, will die Chronistin Annett Böhm nachforschen. Dirk Becker

Wer Dokumente, Bilder oder persönliche Erinnerungen zur Geschichte von Bergholz-Rehbrücke hat, meldet sich bitter unter email: boehm.a-a@t-online.de oder unter Tel.: (033200) 51 775.

Dirk Becker

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