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Potsdam-Mittelmark: Der Gröbener Damm bleibt zu Sanierungsbedürftig, zu schmal, zu teuer: Wird die Straße im Naturpark überhaupt gebraucht?

Nuthetal - Die gesperrte Straßenverbindung zwischen Tremsdorf und Gröben wird „in absehbarer Zeit“ keine Neueröffnung erleben. Das war von Manfred Rathert, Chef der zuständigen Niederlassung Potsdam-West des Brandenburgischen Landesbetriebes für Straßenwesen auf PNN-Nachfrage zu erfahren.

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Nuthetal - Die gesperrte Straßenverbindung zwischen Tremsdorf und Gröben wird „in absehbarer Zeit“ keine Neueröffnung erleben. Das war von Manfred Rathert, Chef der zuständigen Niederlassung Potsdam-West des Brandenburgischen Landesbetriebes für Straßenwesen auf PNN-Nachfrage zu erfahren.

Die Straße ist aus dem Grundnetz der landeseigenen Straßen in das „grüne Netz“ abgestuft worden. Sie müsste aber samt der dort befindlichen zwei Brücken dringend saniert werden, so Rathert. Der Gröbener Damm ist nur 3 bis 3,5 Meter breit und reiche damit nicht für einen Begegnungsverkehr aus. Dafür müsste er auf die doppele Breite erweitert werden. Ein sehr aufwendiges planungsrechtliches Verfahren wäre nötig. „An der jetzigen Situation wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern“, so Rathert. Der „Kosten-Nutzen-Faktor“ würde aus heutiger Sicht keinesfalls eine Investition rechtfertigen. „Wir haben Verständnis für die Wünsche der Bürger. Aber es gibt wichtigere Straßenbauprojekte, die derzeit finanziert werden müssen“, erklärt Rathert den Standpunkt des Landesbetriebes.

Seit dem Jahr 2000 ist der Gröbener Damm für den allgemeinen Verkehr wegen fehlender Sicherheitsstandards gesperrt, lediglich Landwirte dürfen den Weg begrenzt nutzen. Aus dem Nuthetaler Bauamt war zu erfahren, dass eine Übernahme der ordnungsgemäßen Straße durch die Kommune bereits erwogen worden war. Aber wohlgemerkt: der ordnungsgemäßen Straße. Da dieser Zustand nicht gegeben ist, sind die Gespräche gescheitert. „Der Stand der Verhandlungen ist gleich Null“, sagt Nuthetals Bauamtsleiter Torsten Zado. Er sieht aus heutiger Sicht keine Chance einer Lösung.

Jaromir Schneider, Vorsitzender des Ortsvereins Tremsdorf e.V., erklärte gegenüber den PNN den allgemein bestehenden Wunsch, „dass die Tremsdorfer gern wieder eine befahrbare, offene Straße“ nach Gröben hätten. Es bestünden zahlreiche wirtschaftliche wie auch private Beziehungen zwischen den Orten, die nur drei Kilometer voneinander entfernt sind. In fünf Minuten könnte man am Ziel sein. Illegal wird der Weg durchaus von risikofreudigen Bürgern befahren. Wer sich korrekt an die Sperrung hält, kommt nur über Saarmund und Fahlhorst ans andere Ende der Straße. Das sind 13 Kilometer, zehn Kilometer Umweg. Ein Sandweg führt noch über die kleine Ortschaft Schiaß ans Ziel. „Der ist schon fünfspurig, obwohl eigentlich gar nicht befahrbar. Bei schlechtem Wetter entsteht immer eine neue Fahrspur im Feld" weiß Schneider. Das ist den Landwirten kaum zumutbar“, meint Schneider.

„Wir sind in unserer Handlungsfähigkeit eingeschränkt“, bedauert der aus Tremsdorf kommende Gemeindevertreter Lutz Hagen. Dabei wäre die Öffnung der Straße wichtig. „Es ist zwar schön still, aber das tut der ländlichen Entwicklung von Tremsdorf nicht gut. Immerhin wird gerade das Konzept Alte Schule mit zukünftigem Hofladen und Schaukäserei umgesetzt.“ Er sehe nicht ein, dass diese Landesstraße gesperrt bleibt, weil der Träger nicht sanieren will, so Hagen. „Seit 15 Jahren ist weder an der Straße noch am begleitenden Grün eine Unterhaltung erfolgt.“ Aus brauche ja nicht die Ausbaudimensionen einer Landestraße: In jetziger Breite könnte eine Bitumenschicht aufgetragen, alle 500 Meter könnten Ausweichbuchten angelegt werden. So war es bereits in einem Auskonzept vorgesehen, das jedoch nie umgesetzt wurde. Vielleicht aus strategisch gutem Grund aus Sicht der Landesverwaltung: Denn die Straße führt mitten durch den Naturpark Nuthe-Nieplitz. Gut möglich, dass sie deshalb irgendwann gänzlich verschwinden soll. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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