Potsdam-Mittelmark: Der Imbissstand war eine Kantine

Teltow - Dieter Kiesel fiel am Mittwochmorgen fast die Zeitung aus der Hand. Da war von einem „Imbissstand“ in Teltow die Rede, an dem Vandalen ihr Unwesen getrieben hatten. Kiesel kennt besagten Imbissstand bestens, denn er ist der Besitzer. Der 53-jährige Koch sagt – man könnte auch sagen: schreit: „Ick bin doch keen Imbisswagen!“ Kiesels Kantine („Frühstück und Mittag“), an der Potsdamer Straße neben dem TZT, sei mit 120 Plätzen die größte in Teltow. Wie sollten denn etwaige Zeugen, die die Zeitung lesen, erkennen, dass es sich um seine Kantine handelt?, fragt Kiesel nun aufgebracht. Die Tat hatte sich wahrscheinlich am Samstagabend abgespielt. Eine Gruppe von Jugendlichen, wie Kiesel annimmt, habe mal wieder auf den im Boden verankerten Bierbänken vor der Kantine gesessen und getrunken. Irgendwann müssen sie diese dann aus dem Boden gerissen, teilweise zertrümmert und in der Gegend verstreut haben. Auch Bodenplatten wurden beschädigt, Lampen, Blumenbeete. Zahlreiche Bierflaschen lagen überall herum. Letzteres ist nicht neu, und Kiesel will auch eine Ahnung haben, wer dahinter stecken könnte. Aber mit der Zerstörung „haben sie es übertrieben“. Jetzt überlegt sich Kiesel, ob er neue Bänke besorgt und wieder an derselben Stelle anschraubt. Einige Leute seien bisher gekommen, weil man anders als bei der Konkurrenz bei ihm auch draußen sitzen kann. Bei der Polizei heißt es, man wäre für Hinweise über die möglichen Täter dankbar. „Imbissstand“ habe die Pressestelle bewusst geschrieben, damit Kiesels Kantine nicht identifizierbar sei. Das fällt unter Opferschutz. Um Zeugenhinweise gehe es im Polizeibericht außerdem nicht, so eine Sprecherin: „Da haben wir andere Wege der Aufklärung.“ eck