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Potsdam-Mittelmark: Der Kampf gegen die Raupe beginnt
Im Mai wird das Gift gegen den Eichenprozessionsspinner gesprüht
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Potsdam-Mittelmark - Zum Frühlingsbeginn steht wie geplant die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners im Landkreis an. In einigen Gemeinden geht es ab Anfang der nächsten Woche los. Doch die Bedingungen sind noch nicht optimal: „Unser größtes Problem sind derzeit die noch kalten Nachttemperaturen“, erklärte Michael Koppka, Einsatzleiter im Landesforstbetrieb für die Schadinsektenbekämpfung. Wenn es zu kalt ist, würde die Raupe in eine Starre verfallen und das Gift nicht fressen. Auch bei Wind und starkem Regen könnte das Biozid Dipel ES nicht versprüht werden.
Ab kommenden Montag bis voraussichtlich 24. Mai werden in der Gemeinde Michendorf die Eichen behandelt. Aus dem Rathaus hieß es, dass es zeitweise zu Sperrungen unter anderem in der Potsdamer Straße, in der Peter-Huchel-Chaussee in Wilhelmshorst und am Wildenbrucher Pappelplatz kommen wird. Die Schulen und Kitas der Gemeinde würden voraussichtlich jeweils am Freitagnachmittag behandelt. Nachdem die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin das Mittel Dipel ES Ende April freigegeben hatte, werde das Gift in der Gemeinde verwendet. Ursprünglich sollte Neem Protect eingesetzt werden.
Im angrenzenden Schwielowsee beginnt ab dem 8. Mai die Bekämpfung im Ortsteil Wildpark-West. In der Woche ab dem 13. Mai sind dann Ferch und Geltow dran. In Caputh werden die Maßnahmen ab dem 27. Mai durchgeführt. Auch in Nuthetal soll nach Informationen des Ordnungsamtes vom 13. bis 24. Mai gesprüht werden. Besonders betroffen sei die Verdistraße in Bergholz-Rehbrücke und der Sportplatz in Saarmund, sagte der zuständige Mitarbeiter Lutz Krause. In den Ortschaften wird, anders als in Wäldern, vom Boden aus gesprüht.
Ab 10. Mai werden die Schmetterlingsraupen in Kleinmachnow bekämpft. Ursprünglich sollte auch der Waldbereich Dreilinden und der Gemeindewald am Stahnsdorfer Damm überflogen werden. „Der Landkreis hat nach einer Analyse beschlossen, dass die Bäume zu wenig befallen sind und sich der Einsatz per Flugzeug nicht lohnt“, sagte Rathaussprecherin Martina Bellack auf PNN-Anfrage. Nun beschränke sich der Einsatz auf die Ortslage. Die Gemeinde will das Mittel Neem Protect einsetzen und plane, mit den Eichen an den Schulen und Kitas zu beginnen. Die befallenen Bäume würden zusätzlich auch abgesaugt werden. In Stahnsdorf und Teltow kommt wie berichtet ebenfalls Neem Protect zum Einsatz.
Wann genau die Waldflächen des Landkreises überflogen werden, konnte am Donnerstag noch nicht gesagt werden. Wahrscheinlich werde mit dem Überfliegen in ein bis zwei Wochen gestartet, hieß es aus dem Landesforstbetrieb. Neu sei in diesem Jahr, dass das Biozid bis an den Waldrand gesprüht werden dürfte. Zuvor habe es noch einen Schutzabstand gegeben, erklärte Einsatzleiter Koppka.
Dipel ES wird von der Bundesanstalt unverdünnt als „reizend“ eingestuft, es könne allergische Hautreaktionen verursachen. Auch wenn das stark verdünnte Mittel versprüht werde, solle man im Haus bleiben und die Fenster schließen, rät das Rathaus Schwielowsee. Die Rathäuser werden die genauen Termine noch bekannt geben. Eva Schmid
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