Potsdam-Mittelmark: „Der Kasus muss doch klar sein“
Verpatzte Kriegserklärung an Tretminen-Sünder in Schwielowsee
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Verpatzte Kriegserklärung an Tretminen-Sünder in Schwielowsee Schwielowsee. Bislang herrschte Frieden mit den Tretminen-Sündern in Schwielowsee. Doch jetzt soll eine überarbeitete, „Ordnungsbehördliche Verordnung“ verabschiedet werden, in der geregelt ist, wie viel der Dackellenker pro Haufen zu berappen hat. In der Sache stimmte man im Hauptausschuss am Mittwochabend zwar überein, dass es häufigen Hundehaltern an den Kragen gehen soll. Doch der Satzungsentwurf blitzte glattweg ab. Besonders Herbert Knoblich mokierte sich über „unglückliche Regelungen und Formulierungen“. Zum Beispiel soll derjenige „15 bis 50 Euro“ zahlen, der beim Gassi-Gehen kein Behältnis für Überbleibsel mit sich führt. „Ist die Spannweite der Strafe von der Farbe der Hunde abhängig“, fragte sich Knoblich? Und auch grammatikalische Fehler machte er aus. „Der Kasus muss doch klar sein in einem Ort, in dem ein Geist wie Einstein gelebt hat“, erhitzte er sich zum Beispiel über das Wortspiel „Entgegen der Verbote“. Ausgerechnet Dativ-Fan Roland Büchner kommentierte: „Einstein war doch nur zwei Sommer hier.“ Holger Teichmann fragte sich unterdessen, ob die „reisfeste Leine“ unter dem Stichwort „Leinenzwang“ wohl aus dem Kochbuch abgeschrieben ist? Und Christian Lahr-Eigen wunderte sich, dass jede einzelne Straße im Gemeindegebiet mit „Leinenzwang“ oder „kein Leinenzwang“ aufgelistet ist, obwohl die Regelung in Caputh zum Beispiel ganz einfach ist: Nur an der Wasserseite der Schwielowsee- und Friedrich-Ebert-Straße muss Bello angegurtet werden. Am Ende blieb Bürgermeisterin Kerstin Hoppe nur eine Chance, um den Autor des Werks, ihren Ordnungsamtleiter Markus Zeeb, vor weiterem Ungemach zu schützen: Sie zog die Satzung vorerst zurück. HKX
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