Potsdam-Mittelmark: Der Landrat empfiehlt: Lass die Sonne in dein Haus
Potsdam-Mittelmark ist ein Vorreiter bei der Nutzung alternativer Energien: Tendenz stark steigend
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Potsdam-Mittelmark ist ein Vorreiter bei der Nutzung alternativer Energien: Tendenz stark steigend Potsdam-Mittelmark -Landrat Lothar Koch (SPD) lebt zur Zeit sehr sparsam. Er hat an sein privates Wohnhaus einen Wintergarten angebaut. Die dort gespeicherte Sonnenwärme lässt er durch alle anderen Räume zirkulieren, eine zusätzliche Heizung ist in der Übergangszeit nicht notwendig. Über weitergehende Möglichkeiten zur privaten Nutzung der kostenlosen Sonnenstrahlen denkt er noch nach. Mit seinem mittelmärkischen Landkreis ist Koch indes schon jetzt bundesweit zu einem Vorreiter bei der Nutzung von alternativen Energien geworden. So konnte der Landrat gestern auf einer Pressekonferenz mitteilen, dass der Prozentsatz erneuerbarer Energie am Gesamtverbrauch im Landkreis im vergangenen Jahr erheblich gewachsen ist. Der Anteil stieg von ganzen 5 Prozent im Jahr 2000 über 13,5 Prozent im Jahr 2003 auf nunmehr 22,9 Prozent im Jahr 2004. Damit hat man jetzt schon die im Bundesmaßstab angestrebte 20-Prozent-Hürde genommen. Diese Zahlen sind einer gestern von Koch vorgelegten Analyse des Landratsamtes zu entnehmen. Auffällig seien dabei deutliche regionale Unterschiede im Landkreis. In Treuenbrietzen und im Amtsgebiet Wusterwitz wird bereits mehr Strom aus alternativer Energie erzeugt, als insgesamt verbraucht wird. Auch die Gemeinde Kloster Lehnin kann ihren Strombedarf zu 95 Prozent aus eigenem Aufkommen decken.Mit einem Anteil von 94,3 Prozent an alternativen Energien hat die erzeugte Windenergie auch in Potsdam-Mittelmark noch die größte Bedeutung. Den größten Zuwachs (um 58 Prozent) gegenüber dem Vorjahr verzeichnen die Blockheizkraftwerke. Bei Photovoltaikanlagen erhöhte sich die eingespeiste Energiemenge um 16 Prozent und bei Wasserkraftanlagen um 15,5 Prozent. Gerade im Bereich der Photovoltaik sieht Koch noch ein erhebliches Steigerungspotenzial. Große Hoffnung setzt er auf das Projekt für einen Solarpark, der auf einer 40 Hektar großen Konversionsfläche bei Treuenbrietzen entstehen soll. Geplant sei dort modernste Technologien einzusetzen. Durch Kollektoren, die sich entsprechend dem jeweiligen Sonnenstand ausrichten, könnten 40 Prozent mehr Energie als mit bisher üblicher Technik gewonnen werden, so Koch. Insgesamt werde die Nutzung alternativer Energien entscheidend für das künftige Lebensniveau sein, bekräftigte der Landrat. In diesem Zusammenhang würdigte er das Engagement der Kreistagsabgeordneten Elke Seidel für eine nachhaltige Energiepolitik. Die bündnisgrüne Politikerin stellte auf der Pressekonferenz gemeinsam mit Projektmanagerin Margit Freitag die neue bundesweite Imagekampagne „Wärme von der Sonne“ vor. Ziel sei es unter anderem, bei den Einwohnern für die Nutzung der Sonnenenergie zur Brauchwassererwärmung zu werben. Dieses Thema spielt auch eine zentrale Rolle beim Tag der erneuerbaren Energien, zu dem am kommenden Sonnabend ab 10 Uhr nach Belzig eingeladen wird. Unter dem Motto „Lass die Sonne in dein Haus“ können sich die Besucher auf viele informative und unterhaltsame Veranstaltungen freuen, wie eine der Organisatorinnen, Zisula Cordaches vom Belziger BürgerLand e.V., ankündigte. Vorgestellt werden unter anderem das Solardreirad „Sonnenblitz“ sowie gelungene Beispiele für Photovoltaik auf Kirchen sowie Wohnhäuser mit innovativer Energieversorgung. Eröffnet wird der Tag von Landrat Koch. Hagen Ludwig
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