Potsdam-Mittelmark: Der Maler von der Insel
Wilfried Mix aus Werder hat zu seinem 25-jährigen Jubiläum eine Ausstellung bekommen
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Werder · Derwitz - Der Werderaner Wilfried Mix, auch als „Inselmaler“ bekannt, feiert Jubiläum. Seit 25 Jahren betreibt er Kunstmalerei. „Na ja, zeichnen ist schon mehr als 40 Jahre mein Hobby“, sagte Wilfried Mix. Während seiner Schulzeit in Werder wurde er, der im Unterricht regelmäßig schwatzte, von hinten nach vorn gesetzt. Nun war er den Blumen auf dem Lehrertisch ganz nahe, schwatzte nicht mehr, sondern zeichnete und beschloss, Künstler zu werden. „Aber so richtig mit Pinsel und Ölfarben zu arbeiten, begann ich erst 1981 bei der Armee“, sagte der 1955 in der Fischerstraße auf Werders Insel Geborene.
Als 25-jähriger Bereichsmeister im Wohnungsbaukombinat Potsdam rief ihn die Nationale Volksarmee in die Uniform. Dort hatte er für das Wohl und Weh eines Bautrupps zu sorgen und dabei viel Freizeit. Um die 18 Monate nicht zu langweilig über die Runden zu kriegen, griff er zu Stift und Papier und zeichnete. Die Soldaten schauten sich an, was Wilfried Mix machte. „Mensch, kannst du gut zeichnen. Hast Du“s schon mal mit Ölfarben versucht“, fragte ihn dann einer. Diese Frage behielt er im Kopf und besorgte sich bei nächster Gelegenheit alles Notwendige, um sich mit dem neuen Mal-Metier auseinander zu setzen.
Sein erstes Werk hängt nun auch an erster Stelle seiner Ausstellung im Verwaltungsgebäude der e.on-edis auf dem Gewerbepark Werder-Derwitz, die dort noch bis Mitte Januar zu sehen ist. Fast jeder, der zur Eröffnung kam, erkannte Mix“ Erstlingswerk in Öl auf Pappe: „Die Inselbucht.“ Das schmeichelte natürlich dem Autodidakten. „Aber was ist das für ein Steg auf dem Bild“, wurde er gefragt. Schelmisch lächelnd antwortete der Maler: „Den legendären Fährsteg baute ich noch einmal auf.“ Sein bedeutendstes „Frühwerk“ ist jedoch der Alte Fritz. Der entstand ausgerechnet dort, wo den Herrscher wohl kaum einer ehren mochte außer sein Fan Mix: In der Soldatenstube während seiner Dienstzeit bei der Armee auf einem Bettlaken.
Zahlreiche seiner Gemälde sind im Privatbesitz. So auch das „Gelände des Ruderklubs“. Brigitte Ahrenholz, Werders legendäre Meisterruderin, erwarb es von Wilfried Mix. „Sie merkte, dass normalerweise die Sonne auf dem Bild hätte weiter links untergehen müssen. Aber ich brauchte doch Bäume, die auf den Vordergrund Schatten werfen mussten“, erklärte Mix seine künstlerische Freiheit.
Bei der Kunst, mit Feder, Bleistift, Pinsel und Farbe umzugehen, blieb es nicht. Mix, der sich schon in den 80er Jahren selbstständig machen wollte, 1987 von der Behörde statt der Gewerbegenehmigung den Rat erhielt, sich erst noch zwei Jahren weiterzubilden, gründete 1990 seinen Betrieb für Werbegrafik und Malerei. 1991 erlernte er das Siebdruckhandwerk, schaffte sich eine solche Druckerei an und machte einen Lehrgang für die Spritzpistolentechnik. So ist der zweite Teil seines Schaffens der Vielseitigkeit des künstlerischen Siebdrucks, der Serigrafie, gewidmet. Und immer wieder Werdermotive. Wie soll es auch anders sein, wenn sich Mix als echter „Werderscher,“ sieht, der „klein, kompakt, nicht viel, nicht groß“ ist und sein Zuhause und sein Geschäft an der schönsten Stelle der Insel hat, dort, wo er geboren wurde. Wolfgang Post
Wolfgang Post
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