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Potsdam-Mittelmark: Der Stern leuchtet wieder

Mit „Haus Wehner“ in Beelitz begann Aktion „Historischer Adventskalender“

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Beelitz - Der nördliche Eingang zur Beelitzer Alstadt gab viele Jahrzehnte ein trauriges Bild ab: Die Kreuzung Berliner Straße / Clara Zetkin-Straße war von Verfall geprägt. Knapp vor dem Zusammenbruch wird die historische Bausubstanz nun doch noch gerettet: Das Genuss-Eck wurde saniert, für das Deutsche Haus gibt es einen Investor. Und beim Haus Wehner ist nun auch wieder zu erkennen, warum das hier einst ansässige Hotel mal „Zum Goldenen Stern“ hieß.

Zwei Jahre lang ist das architektonische Schmuckstück am Tor zur Altstadt durch die Beelitzer Bau- und Wohnungsgesellschaft Bebawo aufwendig saniert worden, insgesamt sind rund 1,8 Millionen Euro – zum Teil aus Städtebaumitteln – in das Projekt geflossen, so Stadtsprecher Thomas Lähns. Am gestrigen Sonntag wurde das Haus Wehner nach der Rekonstruktion der Öffentlichkeit vorgestellt – als erstes Adventstürchen der AG „Städte mit historischem Stadtkern“.

Ende des 19. Jahrhunderts errichtet beherbergte das Haus der Familie Wehner bis in die 1960er-Jahre unzählige Beelitz-Besucher und Durchreisende, die hier Rast machten. Im Erdgeschoss befand sich ein Restaurant, nebenan ein Kolonialwarenladen. Alte Postkarten zeigen, wie stark das Haus in das gesellschaftliche Leben der Stadt eingebunden war – die Terrasse auf der Südseite ist auf vielen Bildern mit Gästen voll besetzt. In den letzten DDR-Jahren wurde nur noch das Restaurant genutzt, das nach mehreren Betreiberwechseln dann 1997 seine Türen schloss. 2008 kaufte die Stadt das Gebäude, drei Jahre später wurde die Sanierung durch die kommunale Bebawo in Angriff genommen.

Bürgermeister Bernhard Knuth, der das Projekt vorangetrieben hatte, sieht sich heute bestätigt: Das ehemalige Hotel sei mit seiner zentralen Lage eines der markantesten Gebäude der Stadt. „Es hat sich gelohnt, dieses traditionsreiche Haus zu sanieren – und das nicht nur unter städtebaulichen Gesichtspunkten.“ Es sei auch Platz zum Wohnen und Arbeiten geschaffen worden.

Lange vor dem Bauabschluss ist das Haus komplett vermietet worden – einschließlich der drei Wohnungen im Obergeschoss. Unten haben eine Physiotherapiepraxis und ein Pflegedienst ihre Räume bezogen.

Den „Historischen Adventskalender“ gibt es seit zehn Jahren. Bis 24. Dezember wird sich den Besuchern täglich in einer anderen Altstadt ein Adventstürchen eines Gebäudes mit besonderer historischer Bedeutung präsentieren, das rbb-Magazin „Brandenburg aktuell“ ist stets dabei. Am 3. Dezember in Werder wird um 14 Uhr die Tür zur Carl-von-Ossietzky-Schule in Werder (Havel) geöffnet. Zeitzeugen werden aus dem früheren Schulleben berichten, Lehrer und Pädagogen einen Einblick in den modernen Schulablauf und das umfassend sanierte Schulhaus von 1879 geben. Am 12. Dezember dann wird ab 11 Uhr nach Potsdam ins Oberstufenzentrum I eingeladen, das sich in der denkmalgeschützten Garde-Ulanen-Kaserne befindet. hkx

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