Potsdam-Mittelmark: Der Vorteil ist, man kennt und kümmert sich
In den neuen Seniorenpark „Blütentraum“ zieht Leben ein / Jetzt auch mit Pflegebereich
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Werder - „Wer schlecht läuft, muss gut fahren“, spricht´s und fährt knatternd auf den Parkplatz der Wohnanlage. Heinz Nickel ist 73 Jahre, seit einem Schlaganfall nicht mehr ganz so gut zu Fuß und fährt seit seiner Genesung einen quietschgelben Quad. Er sei bekannt wie ein bunter Hund und seine Nachbarn im neuen Seniorenpark „Blütentraum“ am Werderaner Strengfeld hätten sich inzwischen an ihn gewöhnt.
Er fühle sich nicht zu alt für so ein vierrädriges Motorrad, doch ansonsten sei er froh, im Bereich für betreutes Wohnen ein neues Heim gefunden zu haben. Vor allem sei man hier nicht allein, es fiele schon auf, wenn man sich mal einen Tag nicht sieht. Mit seiner Nachbarin zum Beispiel treffe er sich morgens oft zum Laufen. Und als sie im Sommer mal nicht kam, habe er die Schwester gerufen, die habe ein Generalschlüssel. Es klärte sich glücklicherweise alles ganz harmlos auf. Wegen des lauten Fernsehers habe sie sein Klingeln nicht gehört. Man kümmere sich eben.
Er sei aus Kreuzberg hierher gezogen und habe im Juni im Wohnpark eine Wohnung genommen, erzählt Heinz Nickel Zwei Zimmer mit Küche, Bad und Terrasse für 440 Euro plus die 80 Euro für die Notfallanlage mit Pieper, Telefon und Reißleine. Wenn jetzt in der Mitte der gesamten Anlage der große Speisesaal fertig werde, dann gehe er lieber dort essen. „Meine Rente kann ich auch hier verfuttern", so Heinz Nickel mit dem Blick zur neuen Pflegeanlage am Apfelweg, die dieser Tage eröffnet wird.
Inzwischen sind viele ältere Menschen auf dem Weg dorthin. Es ist Tag der offenen Tür. Der Senioren- und Krankenpflege-Service (SKS) Berlin-Brandenburg will um Vertrauen werben für diese nagelneue Anlage, die sich gut erreichbar, von Potsdam kommend am Ortseingang linkerhand, als Senioren- und Pflege-Wohnpark „Blütentraum“ präsentiert. Jedes der fünf Pflegehäuser hat Einzel- und Doppelzimmer mit Terrasse oder Balkon und mit einem großen Duschbad. Die Grundausstattung mit Krankenbett, Schrank, Tisch und Stuhl ist vorhanden, der bequeme Sessel von Zuhause, Bilder, Fernseher, die vertraute Leselampe, sogar Grünpflanzen und mit Anmeldung der geliebte Kanarienvogel, können mitgebracht werden. Im Erdgeschoss gibt es zudem einen schönen Aufenthaltsraum und das Bad für Bewohner, die Hilfe bei der Körperpflege benötigen. Zur Zeit stehen dem Heimleiter Manfred Bösang (55) pro Haus zehn Angestellte als Pflegepersonal zur Verfügung. Er ist sich sicher, dass sich die künftigen Bewohner hier pudelwohl fühlen werden. Bei ihm könnte man sehr alt werden, sagt Bösang. So habe er auch die erst kürzlich verstorbene Frieda Müller, die bekanntlich 110 Jahre geworden ist, im Potsdamer Haus „Abendstern“ in Pflege gehabt. Der gelernte Pädagoge hat sich für die neue Aufgabe in Werder beworben, nachdem ihm die Wohn-und Pflegeanlage am Strengfeld bei seinem regelmäßigen Einkauf dort auf dem Weg von Potsdam zu seinem neuen Wohnort Fichtenwalde aufgefallen war.
Laut Mitarbeiterin Heike Wiemer hat die SKS Verträge mit den Pflegekassen und mit den Sozialhilfeträgern. So müsse ein pflegebedürftiger Mensch nach Einstufung in eine der drei Pflegestufen oder gar nach Einstufung als Härtefall je nach Einkommenslage, den Eigenanteil an den Heimkosten nicht allein tragen. Der so genannte Bewohneranteil ergebe sich aus dem Heimentgelt in der jeweiligen Pflegestufe minus Anteil der Pflegekasse. Verfügt der künftige Bewohner über kein ausreichendes Einkommen oder Vermögen, gewähre der entsprechende Sozialhilfeträger auf Antrag die ergänzende Leistung. Magda Greßmann
Magda Greßmann
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