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Potsdam-Mittelmark: Der Wahlsieger heißt Gerhard Enser

Stahnsdorfs Bürgermeister holt sich eine eindrucksvolle Bestätigung vom Wähler ab und beschert der CDU 9 Sitze

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Stahnsdorfs Bürgermeister holt sich eine eindrucksvolle Bestätigung vom Wähler ab und beschert der CDU 9 Sitze Von Peter Könnicke Stahnsdorf. Gerhard Enser nennt das Votum eine Verpflichtung. „Die Stahnsdorfer wollen, dass die erfolgreiche Arbeit des Bürgermeisters fortgesetzt wird.“ Für diese Feststellung bedarf es nicht fiel. Von 14 136 abgegeben Stimmen bekam allein Enser 3817 – so viel wie annähernd kein anderer der Kandidaten. Das zweitbeste Ergebnis verbuchte PDS-Bewerber Harald Mushack mit 982 Wählerkreuzen, der mit zwei weiteren Genossen ins Gemeindeparlament ziehen wird. Mit diesem überzeugendem Ergebnis stellt sich für Enser kein Rücktrittsgedanke, wie er ihn im Falle eines Misserfolges gehegt hatte. „Ich bleibe Stahnsdorfer Bürgermeister!“ jubilierte er gestern. „Diese Verantwortung werde ich mit Freude tragen.“ Die Wähler hätten das klare Votum gegeben, um das er gebeten habe. Als Bürgermeister hatte er sich an die Spitze der CDU-Kandidatenliste gestellt, um so für „ein starkes Team zu werden“. Die Strategie, die durchaus gewagt war und selbst Enser in den letzten Tagen angespannt erscheinen ließ, ging auf. Mit neun von 22 Sitzen im Stahnsdorfer Gemeindeparlament wird die CDU stärkste Fraktion, hinzu kommt Ensers Stimme als Bürgermeisters. Da Enser die Wählergemeinschaft „Wir Vier“ als Vertraute sieht und auf deren drei Mandate baut, habe er eine verlässliche Mehrheit, an die er die Zukunft seines Amtes geknüpft hatte. Doch eine permanente Demonstration der Stärke soll es nicht geben. „Ich werde mich mit der Gemeindevertretung um einen überparteilichen Konsens bemühen, der der breiten Zustimmung der Wähler entspricht“, kündigt Enser an. Trotz aller Freude bei dem bündnisgrünen Gunnar Schilling über den eigenen Einzug in die Gemeindevertretung, den er mit beachtlichen 430 Stimmen – das viertbeste Ergebnis überhaupt – erreichte, bleibt bei ihm ein fader Beigeschmack vom Sonntag. Er bleibt bei seinem Vorwurf, dass durch Ensers Kandidatur die Wähler irregeführt wurden, da der Bürgermeister zu keiner Zeit zur Wahl stand. Auch die SPD hatte dies massiv moniert und ihren Wahlkampf zum Teil auf einem Diskurs über Scheinkandidaturen und Gesetzeslagen aufgebaut. Mit wenig Erfolg: Als bislang stärkste Fraktion errangen die Sozialdemokraten nur noch vier Mandate, Fraktionsführer Manfred Kokel und Dietmar Otto sowie Angelika Enke holten die meisten Stimmen auf der Liste. Ein Alt-Bekannter könnte das Quartett komplettieren: Jörg Schenderlein, der bereits schon einmal als Gemeindevertreter aktiv war, genießt bei der sozialdemokratischen Wählerschaft noch immer hohes Ansehen. Er errang auch ein Mandat für den Kreistag. „Wir Vier“ stark in den Ortsteilen Das Ergebnis für die ambitionierte SPD in Stahnsdorf ist eine erhebliche Niederlage: Nirgend wo anders in der Region wurde der Kampf „SPD gegen CDU“ so vehement und persönlich geführt wie in Stahnsdorf. Nirgendwo anders fielen Sieg und Niederlage so deutlich aus – im Gegenteil: Im benachbarten Teltow und Kleinmachnow gingen die Sozialdemokraten zwar auch angeschlagen, aber noch immer als stärkste Fraktion aus der Wahlschlacht hervor. Doch bereits vor dem Urnengang kündigte der bisherige SPD-Fraktionschef Kokel an: „Bürgermeister Enser wird es weiter mit einer sehr konzentriert arbeitenden SPD zu tun haben, die ihren Stil nicht ändern wird“. Als ihre Vertreter im Stahnsdorfer Gemeindeparlament haben die Sputendorfer, Schenkenhorster und Güterfelder eindeutig die Kandidaten von „Wir Vier“ gesehen. Die 11,5 Prozent, die vor allem in den drei Ortsteilen geholt wurden, machen Dietrich Huckshold „zufrieden“. Die Wahlen zu den Ortsbeiräten in Schenkenhorst und Sputendorf entschied „Wir Vier mit 80 bzw. 88 Prozent fürs. Im Güterfelder Ortsgremium hingegen hat „Wir Vier“ mit der SPD einen harten Widersacher, die hier auf 39 Prozent kam. Ein Wermutstropfen findet sich dennoch auf dem Ergebnisblatt von „Wir Vier“: Christian Pall und Karin Steingräber, bislang immerhin Parlamentschefin, schafften den Sprung auf die Abgeordnetenbank nicht mehr. Auch Gerold Maelzer und Karin Staacke werden die „Bürger für Bürger“ nicht mehr vertreten, lediglich deren Spitzenkandidat Michael Grunwaldt (205) zieht in den Gemeinderat.

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