HINTERGRUND: Der Weinanbau in und um Werder

Der größte Weinberg in Werder ist der Wachtelberg mit einer Fläche von 6,2 Hektar. Der Weinberg wurde 1985 auf Initiative der damaligen Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft „GPG Obstproduktion Werder“ auf einer traditionsreichen Weinbergsfläche in einer Größe von 4,8 Hektar angelegt. Auf der Fläche wurde bereits vor mehr als 200 Jahren Wein angebaut, wegen Rentabilitätsproblemen wurde der Anbau jedoch vor etwa 100 Jahren eingestellt. Inzwischen gibt es dort wieder eine Weintine, in der der Rebensaft ausgeschenkt wird. In direkter Nachbarschaft zum Wachtelberg wird seit 2012 auf dem Galgenberg in der Innenstadt wieder Wein angebaut. Dieser wurde bereits im 16. Jahrhundert erstmals mit Reben bepflanzt, jedoch wurde auch hier der Weinbau später eingestellt. In diesem Jahr wurden allein am Galgenberg etwa zwei Tonnen Wein geerntet. Beide Weinberge werden von Manfred Lindicke und seiner Familie bewirtschaftet. Im Ortsteil Phöben gibt es ebenfalls einen Wachtelberg. Er wurde 1996 wieder mit Weinreben bepflanzt. Seit dem Jahr 2011 wird der Weinberg von der Familie Poel bewirtschaftet.

Bereits im 14. Jahrhundert legten Mönche des Zisterzienser-Ordens aus dem nahen Kloster Lehnin auf der Fläche einen Weinberg an. Etwa zur gleichen Zeit legten die Mönche auch den Weinberg auf der nahe gelegenen Insel Töplitz an. Die sonnige Lage und die Havel, die die Insel umgibt, sorgen für ein geeignetes Mikroklima. Seit dem Jahr 1995 setzt sich neben den Winzern auch der Verein zur Förderung des historischen Weinbaus im Raum Werder Havel e.V. für den Rebenanbau ein. 80 Mitglieder kümmern sich unter anderem um die Vermarktung der Weinregion. Sie wollen einen Wanderweg zwischen den Weinbergen einrichten. eb