Potsdam-Mittelmark: Diakonie kauft Kunsthof
Kitapläne in Glindow werden wieder aktuell
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Werder (Havel) - Das Diakonische Werk Potsdam will den Kunsthof in Glindow kaufen. Ein Teil des Hauses soll als Kita ausgebaut werden, der große Saal wieder für Veranstaltungen genutzt werden können. Darüber informierte das Rathaus am Donnerstagabend im Hauptausschuss. Für den Kitaumbau soll es einen städtischen Zuschuss von 170 000 Euro geben. Die vier Mietwohnungen in den Obergeschossen bleiben erhalten.
Als Jugendhilfeträger betreibt die Diakonie bereits eine Kita in Glindow: Die Kita Sternenzelt befindet sich in einem alten Bauernhaus, das aus brandschutztechnischen Gründen nicht mehr geeignet ist. Seit Längerem gibt es deshalb Umzugsüberlegungen. Nach dem Umzug in den Kunsthof sollen statt 30 bis zu 40 Kitaplätze zur Verfügung stehen. Der Stadt kommt das gelegen. Der steigende Bedarf im Ort könne durch kommunale Kitas nicht abgefangen werden, wie es in einer Rathausvorlage heißt.
Den Betrieb der Kita Sternenzelt hat die Stadt zuletzt mit knapp 46 000 Euro bezuschusst, im Kunsthof sollen es jährlich 55 000 Euro sein, sagte Fachbereichsleiterin Ulrike Paniccia. „Dafür bekommen wir dann ja auch ein paar mehr Kitaplätze.“ Die Kitafinanzierung ist gesetzlich geregelt, die Personalkosten trägt demnach größtenteils der Landkreis.
Die Stadt hatte sich vor einem Jahr selbst um eine Rückabwicklung des Hausverkaufs bemüht, das Gebäude im Glindower Zentrum gehörte bis 1995 der Gemeinde Glindow. Der mit dem Ehepaar Mader geschlossene Kaufvertrag war unglücklich formuliert und kaum einzulösen. Über den Umweg der Diakonie soll die Stadt jetzt an eine ausstehende Kaufpreiszahlung von 225 000 Euro kommen. Erst wenn die im Rathaus eingetroffen ist, soll der Umbau-Zuschuss fließen.
Der Kunsthof war seit 1913 – damals als „Gasthof Albrecht“ – wichtiger Treffpunkt im Ort. In der DDR wurde das Haus staatlich betrieben: Dorfdiskos, Parteiversammlungen und Schülerspeisung fanden hier statt. Durch Hajo und Gudrun Mader wurde die Kulturstätte nach der Wende belebt, das Haus saniert, Wohnungen eingerichtet und der große Saal renoviert. Noch bis 2009 fanden Konzert- oder Theaterveranstaltungen statt. Doch mangels Gästen musste auch der Gaststättenbetrieb eingestellt werden, in der Remise auf dem Hof besteht noch ein Kursangebot des Kunsthof-Vereins. hkx
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