Potsdam-Mittelmark: Diakonissenhaus an GZG interessiert
Kirchlicher Träger bietet sich vor allem für Teltower Ärtzehaus und kreiseigene Altenpflegeheime an
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Kirchlicher Träger bietet sich vor allem für Teltower Ärtzehaus und kreiseigene Altenpflegeheime an Teltow. Das Evangelische Diakonissenhaus Berlin-Teltow hat Interesse an der Gesundheitszentrum Verwaltungs GmbH (GZG) bekundet. Im Belziger Landratsamt wurde der Eingang eines entsprechenden Schreibens bestätigt. „Wir sind allgemein interessiert, sagte Lutz Ausserfeld, Verwaltungsdirektor des in Teltow ansässigen Diakonissenhauses, gestern gegenüber den PNN. Insbesondere der originäre Bereich der kreiseigenen GZG, die Altenpflege und der Betrieb des Gesundheitszentums in Teltow finden die Aufmerksamkeit der Diakonie. Unter deren Trägerschaft wird u.a. ein Altenheim in der Lichterfelder Allee in Teltow, ein evangelisches Krankenhaus in Ludwigsfelde sowie eine Tagestätte, Altenhöfe, eine Rehaklinik und eine Diakoniestation im Lehniner Lusie-Henrietten-Stift betrieben. Zum Teil wird bereits mit dem Landkreis zusammen gearbeitet, wie bei der Demenenzberatung in Teltow. Als Geschäftsbesorger fungiert das Diakonissenhaus für ein Altenpflegeheim in Belzig. „Wir verstehen fachlich etwas von diesem Thema“, wirbt Ausserfeld um Gehör. Über die Form einer Beteiligung oder eines Teilerwerbs sowie über finanzielle Möglichkeiten des Diakonissenhauses hielt sich Ausserfeld zurück. Für wichtig hält er, dass die Diakonie als regional bekannter Anbieter Interesse bekundet hat. Er könne nicht einschätzen, ob der Kreistag für die angeschlagende GZG einen „möglichst hohen Preis erzielen will oder welches Gewicht den regionalen und inhaltlichen Bezügen beigemessen wird“. Auf der jüngsten Kreistagssitzung hatte Landrat Lothar Koch über ein Angebot der Marseille-Kliniken AG informiert, die für 4,1 Millionen Euro 51 Prozent der GZG erwerben wollen. Doch hatten die Abgeordneten Vorbehalte, wollten Alternativen und andere Angebote prüfen. CDU-Fraktionschefin Saskia Funck war das Angebot des Diakonissenhauses gestern nur mündlich bekannt. Sie begrüßte aber prinzipiell das Interesse des kirchlichen Trägers. „Es ist gut, wenn es mehr als einen Interessenten für die GZG gibt.“ Die Frage beim Vergleich der Angebote werde sein, „wie der Landkreis am kostengünstigsten aus dem GZG-Dilemma wieder heraus kommt, wobei das Teltower Ärztehaus und die Pflegeheime zu erhalten sind“, sagte Funck. Ein wichtiges Thema sei aus ihrer Sicht besonders, ob bei den Verkaufsverhandlungen das Ärztehaus und die Seniorenzentren getrennt oder „im Paket“ zur Debatte stehen werden. Das meint auch SPD-Fraktionschef Manfred Schulz. „Zum Beispiel könnte man das Gesundheitszentrum verkaufen, um die Erweiterung der Seniorenzentren zu finanzieren, die ja nur durch größere Platzkapazitäten wirtschaftlich betrieben werden können.“ Der Vorteil sei, dass der Kreis weiter günstige Angebote in diesen Einrichtungen machen könne. „Wir dürfen ja mit der Seniorenbetreuung im Unterschied zu Anderen keine Gewinne machen.“ Das Problem sei laut Schulz weniger, Erwerber für einen oder beide Bereiche zu finden. Die Gesundheitszentren und Polikliniken seien schließlich wieder im Trend und die Altenpflege gewinne wegen der demographischen Kurve an Bedeutung. Doch bei allen Verhandlungen gebe es Zeitdruck wegen der dramatischen Finanzlage der GZG. „Es ist traurig, wo wir da reingeschlittert sind. Uns rennt bei den Verhandlungen die Zeit davon.“ P. Könnicke / H. Klix
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