zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Die Biotonne ist kein „stinkendes Unikum“

Teltow - Die Biotonne senkt Kosten. Zu diesem Ergebnis kamen Vertreter des Landkreises Potsdam-Mittelmark, der Abfallwirtschaft (APM) und der Wohnungsbaugesellschaft Teltow (WGT) nach einem Pilotversuch, der im Juni letzten Jahres startete.

Stand:

Teltow - Die Biotonne senkt Kosten. Zu diesem Ergebnis kamen Vertreter des Landkreises Potsdam-Mittelmark, der Abfallwirtschaft (APM) und der Wohnungsbaugesellschaft Teltow (WGT) nach einem Pilotversuch, der im Juni letzten Jahres startete. Nach Ablauf der Versuchsphase erkannte WGT-Geschäftsführer Wilhelm Prögel vor allem die Chance zum Sparen: „Jährlich könnten pro Tonne 300 Euro gespart werden, wenn organische Küchenabfälle in der braunen Biotonne, statt in der Restmülltonne entsorgt werden.“ Das seien rund 43 Prozent der gesamten Abfälle. Das Projekt von APM wurde neun Monate lang an drei verschiedenen Standorten mit einer 240-Liter Tonne getestet. Anschließend konnte die 1100-Liter-Tonne durch eine Tonne für 720 Liter ersetzt werden. „Die Biotonne kommt gut an bei den Mietern“, verwies Prögel auf eine wachsende Bereitschaft der Mieter zur Trennung des Restmülls. Auch der Umweltamtsleiter Wolfgang Lorenz sieht den Landkreis für den Einstieg in ein neues Entsorgungszeitalter gut gerüstet. Ab Juni darf kein unbehandelter Abfall mehr auf Deponien verbracht werden. Und ab 2005 gelten neue EU-Richtlinien zur Verwertung, weshalb sich der Landkreis von seinen bisherigen Deponien verabschieden will. Nicht nur der rückläufige Trend beim Abfallaufkommen sei deshalb erfreulich, sondern auch, dass es bisher zu keinen Fehlwürfen in die braune Tonne kam und bei der Verwertung bisher nichts zurück gewiesen werden musste, informierte Lorenz. Außerdem können die Wertstoffe der Biotonne als Humus wieder in den natürlichen Kreislauf zurück geführt werden. Auch in Belzig und Beelitz gab es ähnliche Erfahrungen in der Testphase. Die Bereitschaft der Bürger sei überraschend gut und die Testphase bestätige auch, dass die Biotonne besser ist als ihr Ruf als „stinkendes Unikum“. Der Geruchsbelästigung beugen ein Siebgitter über dem Boden und ein Belüftungssystem vor. Da vor allem Feuchtigkeit die Madenbildung begünstigt, wird geraten, den Müll in Zeitungspapier zu wickeln, bevor er in die Biotonne kommt. Die WGT will das Projekt demnächst im Flussviertel weiter ausbauen. Geschäftsführer Prögel erwartet dafür aber eine flexible Entsorgung. „Besonders an Feiertagen dürfen die Sammelplätze nicht durch überfüllte Tonnen verdrecken. Sonst wäre das kontraproduktiv.“ „Um solche Spitzenzeiten abzufangen werden wir mehr Tonnen bereitstellen", versprach Lorenz. K. Graulich

K. Graulich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })