Potsdam-Mittelmark: Die Bumperlücke soll bleiben
Letzter Abschnitt des Inselrundwegs wird in zweiter Jahreshälfte saniert / Poller für Uferpromenade
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Letzter Abschnitt des Inselrundwegs wird in zweiter Jahreshälfte saniert / Poller für Uferpromenade Werder - Alten Werderanern klingt es aus ihrer Kindheit noch in den Ohren: „Wenn du nicht hörst, dann musst du im Dunkeln durch die Bumperlücke.“ Durch die 14 Meter lange, etwas finstere Enge des Inselrundwegs passt auch heute noch kein Auto. Die Birnenbäume, deren Fallgeräusch im Herbst der Lücke ihren Namen gab, stehen allerdings nicht mehr. Als Planer in der jüngsten Bauausschusssitzung Gedankenspiele vortrugen, die Enge bei der Sanierung des Inselrundwegs für Autos aufzuweiten, gab es eine klare Absage. „Die Bumperlücke muss bleiben“, meinte nicht nur Bauausschussmitglied Peter Hinze (PDS). Hintergrund der Diskussion: Da im Fonds der Städtebauförderung noch Gelder übrig sind, soll der letzte Abschnitt des Inselrundwegs bereits in der zweiten Jahreshälfte vollendet werden. Betroffen ist der Bereich der Fischerstraße zwischen der alten Bergamotte bis zur Straße Am Mühlenberg, Abzweig zur Mühle. Etwa 370000 Euro werden dafür aufgewandt. Die Planung durch das Büro „Landschaft Planen & Bauen“ in Werder wird jetzt zügig vorangetrieben. Während der Mühlenberg voraussichtlich ein Kleinsteinpflaster bekommen soll, ist für die Fischerstraße ein groberer Lesestein geplant. Nur in der Mitte soll hier ein Streifen Kleinsteinpflaster angelegt werden, der für Fußgänger besser zu begehen ist, sagte Beigeordnete Beate Rietz. Die Regenentwässerung soll oberirdisch durch Rinnen hinunter in die Havel erfolgen. Der kleine Wendeplatz am Ende der Fischerstraße auf halbem Wege am Wasser soll durch Bänke und Anpflanzungen verschönert werden. Auch entlang der Straßen soll es einige neue Obstbäume und Hecken geben, um dem Charakter der „Blütenstadt“ noch besser Rechnung zu tragen. Da die Bumperlücke bleibt, werden aber auch künftig keine Autos den Inselrundweg hinter dem Rathaus durchfahren können. Fischerstraße und Am Mühlenberg bleiben also Sackgassen – ein Effekt, der im Bauausschuss durchaus begrüßt wurde. Man wolle keinen Ringverkehr provozieren, hieß es unisono. Müllautos könnten wie bisher rückwärts in den Mühlenberg einfahren, hieß es. Auch für die Feuerwehr bleibe genug Platz. Bauausschussvorsitzender Wolfgang Gäding (CDU) verwies zudem darauf, dass man die erforderlichen Grundstücke für eine Straßenaufweitung von den Eigentümern kaum erhalten würde. Autos will sich die Stadt Werder auch in anderen Bereichen der Inselstadt vom Leibe halten. Probleme mit dem Verkehr gibt es vor allem in der Uferpromenade. Im Bauausschuss war man sich einig, sie jetzt zur Fußgängerzone zu erklären. Nach der kürzlich erfolgten Sanierung sind schon wieder Schäden durch Verkehr und parkende Auto zu erkennen, für die die Promenade nicht ausgelegt ist. Mehrheitlich fiel ein Beschluss, die Zufahrten zur Promenade künftig durch automatisch versenkbare Poller zu verhindern, der Hauptausschuss ist dem Votum bereits gefolgt. Nur Bewohner werden dann mit Chipkarten zur Nutzung der Poller versorgt. Kostenpunkt für die zwei erforderlichen Anlagen: 20000 Euro. Noch im Frühjahr sollen sie stehen, kündigte Beigeordnete Rietz an. Auch die Uferpromenade hat dann also ihre „Bumperlücke“. hkx
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