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Potsdam-Mittelmark: Die Fähre muss zum Tüv Ab 1. März kein Fährbetrieb auf Gemünde

Schwielowsee - Alle fünf Jahre muss die Caputher Fähre zum Tüv. In diesem Jahr ist es wieder soweit: Tussy II bekommt – so heißt es im Schifffahrtsdeutsch – ein neues „Attest“ der „Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission“.

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Schwielowsee - Alle fünf Jahre muss die Caputher Fähre zum Tüv. In diesem Jahr ist es wieder soweit: Tussy II bekommt – so heißt es im Schifffahrtsdeutsch – ein neues „Attest“ der „Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission“. Ab Samstag ist der Fährbetrieb für voraussichtlich zwei Wochen unterbrochen. Ab 17. März, spätestens aber Gründonnerstag, soll die Fähre wieder fahren. „Das kommt darauf an, wie schnell die Farbe trocknet“, sagt Karsten Grunow.

Der Fährmann hofft, dass keine bösen Überraschungen bevorstehen. Als Tussy II im Jahr 2003 – damals erst fünf Jahre alt – erstmals überprüft wurde, hatte die Mainzer Behörde den Einbau eines Schiffsradars gefordert. Um das 57 Meter breite Gemünde mit 12 PS am Seil zu überqueren, sollte Grunow den Schiffsverkehr im Umkreis von 63 Kilometern überwachen können. Er klagte gegen den Unsinn, musste das Gerät für 17 000 Euro aber dennoch einbauen. Das Gerichtsverfahren läuft noch. Nun also Tüv Nummer Zwei. „Ich glaube nicht, dass es diesmal so schlimm wird“, sagt Grunow.

Die Überprüfung selbst dauert nur einige Stunden. Unfallsicherheit, Arbeitsschutz, Gewässersicherheit und Materialstärke werden von den Prüfingenieuren unter die Lupe genommen. Die Gelegenheit will der Fährmann für eine komplette „Landrevision“ des Gefährts nutzen. Dazu wird die Fähre mit „Hydra“, einem Schlepper der Weissen Flotte, am Dienstag nach Hermannswerder geschoben und dort an Land geholt. Der Dauerbetrieb hinterlässt seine Spuren: Der Motor muss gewechselt werden und das Getriebeöl. Die Probleme mit der Bordspannung werden untersucht, die Auspuffanlage instandgesetzt. Das Fahrdeck wird gesandstrahlt und bekommt einen neuen, abriebfesten, grauen Anstrich. Auch Unterboden und Aufbauten werden frisch gestrichen. Die Verluste eingerechnet entstehen Kosten von rund 25000 Euro.

Für dieses Geld soll es auch mehr Sicherheit geben: Statt einer Kette wird es – wie auf dem Boot – künftig auch an Land Schranken vor den Auffahr-Rampen geben. Zusätzliche Lichtschranken sollen dafür sorgen, das die Schranken beim Schließen nicht aus Versehen Blech streifen, was in der Vergangenheit gelegentlich passiert ist, wenn es eng wurde.

Für Karsten Grunow und seine beiden Angestellten stellt die Unterbrechung des Fährbetriebs keine Pause dar. „Wir werden Überstunden machen, um bis zum 17. März alles zu schaffen“, sagt der Fährmann. Damit alle Fährgäste – im Frühling sind es einige Hundert pro Tag – Bescheid wissen, hat Grunow schon Handzettel verteilt und die lokalen Radiosender informiert. Die Fähr-Schilder an der B1 werden abgeklebt, zusätzliche Schilder „Fähre gesperrt“ aufgestellt. An sich gilt der Tüv noch bis 18. März. Aber damit die Fähre Ostern wieder über das Gemünde schippern kann, hat Grunow die Überprüfung etwas vorgezogen. Henry Klix

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