UMFRAGE: Die Glindower warten ab, was passiert
Dass es vor dem einzigen Supermarkt in Glindow, dem Rewe in der Dr.-Külz-Straße, künftig bunter zugeht, damit rechnet in dem kleinen Werderaner Ortsteil fast jeder.
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Dass es vor dem einzigen Supermarkt in Glindow, dem Rewe in der Dr.-Külz-Straße, künftig bunter zugeht, damit rechnet in dem kleinen Werderaner Ortsteil fast jeder. Zwar gibt es einige Ängste und Sorgen über den Zustrom an Asylanten, doch erstmal will man abwarten und sehen, was auf das Dorf zukommt. „Wo sollen sie denn hin?“, fragt ein Anwohner aus Elisabethhöhe. Wenn die Flüchtlinge freundlich und friedlich seien, werde es keine Probleme geben. Auch der Vorsitzende des Gewerbevereins, Michael Wich, steht den hilfesuchenden Familien aufgeschlossen gegenüber. Man müsse abwarten, was sich nun ergeben werde. Sich vorab zu viele Gedanken über mögliche Risiken zu machen, bringe wenig. Ein Anwohner aus Glindow kritisiert die schlechte Anbindung des Gewerbegebiets an die Infrastruktur: „Wenn ich die Leute integrieren will, muss ich gute Voraussetzungen schaffen.“ Die Bushaltestelle ist zwar nur wenige Hundert Meter von dem ehemaligen Wohnheim entfernt. Jedoch fährt der Bus nach Werder (Havel) vormittags selten und auch nachmittags nur stündlich, ab 19 Uhr ist Schluss. Am Wochenende fährt der Bus erst ab der Glindower Kirche los, die Haltestelle ist rund drei Kilometer vom geplanten Heim entfernt. Auch ein weiterer Anwohner aus Glindow, Jürgen Zaske, pocht auf eine bessere Anbindung. „Die Notwendigkeit, Flüchtlinge aufzunehmen, ist gegeben.“ Dass einige Glindower dennoch vehement gegen die Aufnahme sind, sei bekannt. Eine andere Frau erklärt bei einer Umfrage auf dem Rewe-Parkplatz, dass es mit „jungen Leuten, die leicht rechts gesinnt sind, Ärger geben könnte“. Sie versteht nicht, wieso in ein so kleines Dorf so viele Flüchtlinge gebracht werden. „Wieso muss Deutschland überhaupt so viele aufnehmen?“ Mit gemischten Gefühlen sieht auch eine weitere Glindowerin, die ihren Namen nicht nennen will, die Ankunft der Flüchtlinge. „Es sind so viele fremde Kulturen.“ Zudem wisse sie nicht, wie die Integration funktionieren solle. Zum Thema Schulpflicht: Laut Schulgesetz besteht für Kinder neu angekommener Flüchtlinge zwar zunächst keine Schulpflicht – aber ein Schulrecht, wenn die Eltern dies beantragen. es
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