INTERVIEW: „Die größten Schwachstellen sind angekippte Fenster“
Nach den Dieben und der Polizei kommt oft der Fensterbauer. Da haben Sie bestimmt zu tun.
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Nach den Dieben und der Polizei kommt oft der Fensterbauer. Da haben Sie bestimmt zu tun.
Ja, der größte Teil der Hauseinbrüche passiert über Fenster und Terrassentüren. Die Einbrecher gehen oft mit einem Brecheisen ran und hebeln die Fenster mit Gewalt auf. Gerade Kunststofffenster sind hinterher so beschädigt, dass man sie komplett wechseln muss. Betroffen sind meist ältere Fenster, die noch keine Sicherheitsverriegelung eingebaut haben, einen sogenannten Pilzkopf-Beschlag.
Können Diebe von außen sehen, wie gut die Fenster gesichert sind?
Nein, das kann man von außen nicht sehen. Wir hatten auch schon einen Einbruch bei einem Fenster mit Sicherheitsverriegelung und Sicherheitsglas. Ich weiß nicht, wie lange die Diebe dort gebraucht haben, um reinzukommen. Aber sie haben es geschafft. Absolute Sicherheit gibt es eben nicht, dann müsste man die Fenster vergittern.
Wie kann der, der keine Gitter will, sein Fenster sicherer machen?
Die größten Schwachstellen sind angekippte Fenster. Man sollte außerdem einen abschließbaren Griff installieren. Sonst bohren die Diebe ein Loch in den Fensterrahmen, gehen mit einem Draht durch und öffnen den Griff von innen.
Was kostet ein modernes, einbruchsicheres Fenster?
Das hängt von der Größe ab. Die Zusatzkosten für eine Sicherheitsverriegelung liegen pro Fensterflügel bei 40 bis 60 Euro. So etwas kann man auch nachrüsten, dann wird es aber teurer.
Frank Goebel (49Jahre) ist Fenster- und Türenbauer in Glindow. Er führt seinen Betrieb seit zwölf Jahren. Mit ihm sprach Tobias Reichelt.
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