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Potsdam-Mittelmark: Die Lizenz zum Erziehen

Hundetrainer im Kreis brauchen ab sofort eine Genehmigung. Die neue Vorschrift sorgt aber für Verwirrung

Von Eva Schmid

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Die Szene auf dem Michendorfer Hundeplatz erinnert an das Treiben in einer Zirkusmanege. Wie eine Dompteurin steht Annett Bräu zwischen dem Rudel von Hunden. Die Tiere blicken sie an, keines bellt. Brav sitzen sie auf ihren Hinterläufen und warten, dass der Unterricht beginnt. Heute werden Grundlagen geübt: Sitz, Platz, Bleiben und keine auf der Straße herumliegenden Wurstbrötchen fressen. Seit acht Jahren trainiert die Frau aus Ferch Hunde jeder Rasse. Jetzt muss sie darum bangen, ob ihre Qualifikationen ausreichen, um ihr Gewerbe weiterzuführen.

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Wie berichtet brauchen Hundetrainer im Potsdamer Umland ab dem 1. August eine Erlaubnis, um eine Hundeschule zu betreiben. Der Landkreis will überprüfen, ob die Ausbilder ausreichend qualifiziert sind für ihren Job. Damit setzt das Landratsamt eine bundesweite Änderung der Tierschutzrichtlinie um. „Ich bin für eine Zertifizierung, das bringt mehr Qualität für die Branche“, sagt die 57-jährige Hundetrainerin. Immer mehr Hundeschulen würden in der Region aufmachen, viele Betreiber hätten aber keinerlei Ausbildung und wenig Erfahrung. „Ihnen muss das Handwerk gelegt werden, denn die Kunden gehen davon aus, dass die Trainer wissen, was sie machen“, sagt Bräu. Die Hunde, die Bräu in Michendorf trainiert und in Ferch in ihrer Hundepension betreut, werden von ihr aufmerksam beobachtet. Man verstehe die Tiere nur, wenn man ihre Körpersprache kenne. „Dafür muss man lange ihr Verhalten studieren und braucht Erfahrung.“

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