65 neue Wohnungen in Werder: Die nächste Lücke wird geschlossen
Wenn die Werderaner Stadtverordneten am heutigen Donnerstagabend eine Planänderung für die Havelauen absegnen, sollen noch im Juni die Arbeiten am Baufeld südlich des Stadtplatzes beginnen. Dort werden 25 Millionen Euro investiert.
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Werder (Havel) - Der neue Werderaner Stadtplatz in den Havelauen wird eingerahmt. Nachdem vor zwei Jahren mit dem Bau der Havelterrassen nördlich des Platzes am Stichkanal begonnen wurde – die letzten drei der rund 100 Wohnungen werden derzeit bezugsfertig – soll das Pendant auf der anderen Seite des Platzes folgen. Wahrscheinlich könne noch im Juni mit dem Bau der als „Riva Werder Maritim“ bezeichneten sechs Häuserblöcke begonnen werden, wie Ralf Eric Nestler, Geschäftsführer des Bauherrn Antan Recona, den PNN mitteilte.
Voraussetzung dafür ist, dass die Werderaner Stadtverordneten in ihrer Sitzung am heutigen Donnerstag einer Änderung des Bebauungsplanes zustimmen, eine Mehrheit für den Plan scheint sicher. Demnach soll das rechteckige Grundstück mit einer Gesamtfläche von 1,26 Hektar nicht wie ursprünglich geplant mit einer geschlossenen Häuserfront bebaut werden. Zwar sollen die Häuser genauso hoch wie auf der gegenüberliegenden Stadtplatzseite werden, statt eines Satteldaches aber ein Flachdach erhalten. Dadurch soll auch das obere, fünfte Stockwerk voll nutzbar werden.
Die Wohnungen sollen Ende 2017 bezugsfertig sein
„Wir werden im ersten Bauabschnitt einen L-förmigen Riegel am Stadtplatz und der Hafenpromenade bauen, wie schon bei den Havelterrassen“, so Nestler. Allerdings sollen beim Neubau die einzelnen Häuserblöcke nur noch im Erdgeschoss miteinander verbunden werden. „Dadurch wollen wir den Bewohnern der hinteren Gebäude, die später gebaut werden sollen, auch einen Blick aufs Wasser ermöglichen“, so der Geschäftsführer. Wann die maximal vierstöckigen Häuser, die das Karree zur Straße Am großen Zernsee hin komplettieren sollen, gebaut werden, ist noch unklar.
Die sechs Blöcke des ersten Bauabschnittes mit 65 Eigentumswohnungen sollen bis Dezember 2017 vollendet sein. Der Bau soll Ralf Eric Nestler zufolge knapp 25 Millionen Euro kosten. Die Bauverträge seien bereits ausverhandelt und müssten nach dem Votum der Stadtverordneten nur noch unterschrieben werden. Die meisten Wohnungen werden Größen zwischen 90 und 110 Quadratmeter haben, einige kleinere Wohnungen ab etwa 65 Quadratmeter sollen auch angeboten werden. Für Kunden, die es etwas geräumiger mögen, sollen in den obersten Stockwerken zwei große Wohnungen zu Penthäusern mit einer Größe von 220 Quadratmetern verbunden werden. Die Mieter können ihre Autos in einer von 20 Garagen im Erdgeschoss oder auf 69 Stellplätzen im Innenhof parken, die von der Straße Am großen Zernsee aus angefahren werden können – Stadtplatz und Promenade bleiben weiterhin autofrei.
Schon jede zweite Wohnung ist reserviert
Wie bei den Havelterrassen auch haben die Eigentümer, die für ihre Wohnungen einen Kaufpreis zwischen 3 200 und 3 800 Euro pro Quadratmeter zahlen, die Möglichkeit, einen von 32 Bootsliegeplätzen direkt vor der Haustür zu nutzen. Die Wohnungen stoßen Nestler zufolge bereits vor dem Bau auf großes Interesse: „Wir haben bereits für mehr als die Hälfte Reservierungen.“ So hätten etwa Interessenten, die bereits in den Havelterrassen eine Wohnung mit Blick zum Wasser kaufen wollten, jedoch zu spät waren, eine Wohnung im Riva Maritim reserviert.
Welche zusätzlichen Dienstleistungen mit den neuen Bewohnern einziehen werden, ist derzeit noch offen. Etwa 1 000 Quadratmeter Gewerbefläche stehen im Erdgeschoss zur Verfügung. Nachdem in den Terrassen am Stadtplatz bereits ein italienisches Restaurant untergebracht ist, kann sich Ralf Eric Nestler noch maximal ein anderes Restaurant im neuen Komplex vorstellen. Die restlichen Flächen sollen laut Bebauungsplan kleinteiligem Einzelhandel vorbehalten bleiben.
Dem Bebauungsplan zufolge ist auch im ersten Obergeschoss noch Einzelhandel möglich. „Das hätte sich für uns dann aber nicht mehr gelohnt“, so Ralf Eric Nestler. Die Flächen im Erdgeschoss seien für den vorhandenen Bedarf ausreichend, zumal sich gegenüber dem Komplex das Fachmarktzentrum der Havelauen befindet.
Kaum noch Bedarf an Einzelhandelsflächen
Bei der Überarbeitung des Bebauungsplanes war der Einzelhandel ein kritischer Punkt. Die Potsdamer Stadtverwaltung, die als Nachbarkommune gehört werden musste, sah sich außer Stande, die Auswirkungen des Bebauungsplanes auf die Stellung von Potsdam als Oberzentrum der Region zu bewerten. Eine Beeinträchtigung der Potsdamer Einkaufszentren sei nicht ausgeschlossen.
Theoretisch hätten im Quadranten südlich des Stadtplatzes 12 300 Quadratmeter Einzelhandelsfläche entstehen können. Zu den nun geplanten 1 000 Quadratmetern Handelsfläche sollen später im zweiten Bauabschnitt Ralf Eric Nestler zufolge aber wohl keine dazukommen. Das Konzept für die Bebauung soll im Laufe des Jahres aufgestellt werden. Mit dem Abschluss wäre dann die letzte größere Baulücke in den Havelauen geschlossen, allein die Antan Recona hat dann mehr als 100 Millionen Euro in den Havelauen investiert. „Wir können uns vorstellen, weiter in Werder aktiv zu sein, etwa in den Ortsteilen“, so Nestler.
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