
© Bernd Blumrich
Potsdam-Mittelmark: Die Natur im Fokus
Fotograf Bernd Blumrich erinnert sich an seine Gärtnerlehre und zeigt Werderaner Ansichten
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Werder (Havel) – In Kleinmachnow ist der Fotograf Bernd Blumrich weithin bekannt. Mehrere Bildbände hat er bereits veröffentlicht und sein Fotostudio ist ebenso wie das benachbarte Café „Medoc“ ein Anlaufpunkt für Geschichts- und Kunstinteressierte. Seine Wurzeln liegen allerdings in Werder. Dort wird er am heutigen Abend auf Einladung des Heimatvereines auch referieren: über Stadtansichten, Lichtverhältnisse, Bildästhetik oder den Obstanbau.
Beruflich hat Bernd Blumrich seine Wurzeln im Gartenbau. 1950 in Wilhelmshorst geboren, ging er ab dem 14. Lebensjahr in Werder zur Schule. Damals war es üblich, dass das erste Lehrjahr in die Schulausbildung integriert wurde. Blumrich nahm an der Fachschule für Obstbau eine Lehre als Gärtner auf – Naturnähe und die Liebe zur Fotografie schienen vereinbar. Als in den 1970er Jahren erwogen wurde, in Werder ein Informations- und Dokumentationszentrum für den Gartenbau aufzubauen, sah Blumrich sein Berufsziel klar vor Augen. Aber es kam anders: Mit dem Abitur 1969 und der folgenden Armeezeit verblühten die Träume. Statt Werder wurde Teltow sein Lebensmittelpunkt. Blumrich kam ins Werk für Mikroelektronik.
,,Das war nicht mein Ding", urteilt der Fotograf heute darüber. Er wechselte ins Fotografen-Handwerk, machte die Meisterprüfung und arbeitet seit 1977 selbstständig in Kleinmachnow. Angefangen hat er mit Bildpostkarten, ab 1980 folgten Portraitarbeiten. „Die Schönheit des Objektes fasziniert mich noch immer“, sagt er. Das schließe für ihn die Anmut einer Blüte ebenso ein wie eine Stadtansicht.
Auch dokumentarische Szenen hält er fest: Zwei Jahre ist es her, dass Blumrich unter dem Titel „Linienuntreue“ zum 20. Jahrestag der friedlichen Revolution einen Fotoband veröffentlicht hat. „Niemanden, der den Band von Bernd Blumrich betrachtet, lassen die Fotos unberührt“, hat Ministerpräsident Matthias Platzeck dazu geschrieben. „Erinnerungen ziehen herauf, Bilder katapultieren uns unversehens zurück. Es erzählt mit den eindrucksvollen Mitteln der Schwarz-Weiß-Fotografie von Verzweiflung und Mut, von Anarchie und Neuorientierung, von Euphorie und Ernüchterung.“
Für den heutigen Abend kündigen Heimatverein und Fotograf einen noch weiteren Blick zurück an. „Ich will insbesondere auf die Zeit als Gärtner eingehen“, betont Blumrich. Besonders viele alte Aufnahmen aus Werder habe er aber gar nicht gemacht, daher werde eher die Naturfotografie im Fokus stehen. Wo sich die Diskussion anbiete, werde auch über das Fotografenhandwerk und Bildtechniken gesprochen, verspricht er.twl
„Werderaner Gespräch - Vom Gärtner zum Fotografen“, Schützenhaus Werder (Havel), Uferstraße 10, 19.30 Uhr, Eintritt: 2,50 Euro, für Mitglieder des Heimatvereins frei
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