zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Die Post geht ab

DHL-Zustellbasis in Kleinmachnow in Betrieb genommen – dort werden Pakete nun automatisch sortiert

Kleinmachnow - So schnell wie ein Brief sollen Pakete jetzt beim Empfänger in Potsdam und der Region Teltow landen. Dafür sorgt die neue DHL-Zustellbasis im Europarc Dreilinden, die am Mittwochmorgen offiziell in Betrieb gegangen ist und zu deren Versorgungsbereich auch der südliche Teil von Berlin gehört.

Das gelbe Gebäude am Ende der Hermann-von-Helmholtz-Straße hat mit 7000 Quadratmetern etwa die Maße eines mittleren Fußballfeldes und ordnet täglich rund 20 000 Sendungen automatisch in die richtige Zustelltour ein. Dieser Arbeitsschritt erfolgt in herkömmlichen Zustellbasen noch manuell. Durch die beschleunigte automatische Sortierung könnten die Paketboten ihre Sendungen früher als bisher verladen, heißt es von DHL.

Schon kurz nach fünf Uhr morgens treffen im Europarc die ersten Containerlaster ein, aus denen die Pakete auf ein Fließband gelegt werden. Auf dem Band kreisen sie dann durch die Halle unter einem Scanner hindurch, der den Barcode des Pakets einliest. Über diese Identifikationsnummer dirigiert die Anlage die Sendung zur letzten Etappe in die Rutsche des entsprechenden Zustellbezirkes.

Wird das Paket auf die Rutsche geschubst, kann es anschließend in den gelben DHL-Transporter verladen werden. Zuvor wird noch jedes Paket per Handscanner erfasst, auf dem später der Kunde den Empfang bestätigt. Dann sortiert der Zusteller die Sendungen in Boxen, entsprechend der Route, die manche Fahrer noch als Karte auf das Armaturenbrett pinnen.

Erstaunlich viel passt in so einen Transporter, dessen Fassungsvermögen 30 Kubikmeter beträgt. Melanie Ziegenhagen hat kurz nach acht Uhr schon einen Großteil in ihr Fahrzeug gepackt, während sich auf den benachbarten Rutschen die Päckchen und Pakete noch stauen. Seit einem halben Jahr ist sie Zustellerin und steht morgens um 5.30 Uhr auf. „So habe ich genügend Zeit, um alles für die Tour richtig einzuordnen“, sagt sie.

In Brandenburg ist die Kleinmachnower Zustellbasis die erste mechanisierte, es sind dort rund 140 Mitarbeiter beschäftigt. Bundesweit gibt es 60 Standorte mit dem neuen Paketkonzept, in das die Deutsche Post DHL Group nach eigenen Angaben rund 750 Millionen Euro investierte. Technikfreunde wären sicherlich begeistert, würden sie sehen, wie Pakete und Päckchen im Sekundentakt über kurvenreiche Bänder durch die Halle sausen, darunter Staubsauger, Bücher sowie Pakete von Gärtnereien und Versandhäusern. Online-Shopping boomt und der Anteil wächst so rasant, dass auch die Logistik immer neue Konzepte braucht.

Wachsen in einem boomenden Markt, so das Vorhaben von DHL. Noch schneller könnten Pakete jetzt an Kunden ausgeliefert werden, sagt Pressesprecherin Tina Birke. Sendungen könnten aus einigen Regionen nun direkt nach Dreilinden geliefert werden, ohne zuvor das Sortierzentrum in Börnicke durchlaufen zu müssen. Birke: „Das verkürzt Transportwege und spart Zeit.“

In diesem Jahr rechnet der Handelsverband Deutschland mit einem Umsatz von 46 Milliarden Euro beim Online-Shopping. So kam es auch zur Paketkasten-Idee, die DHL bereits seit zwei Jahren Eigenheimbesitzern auch in der Region anbietet, wie Pressesprecher Markus Wohsmann auf PNN-Nachfrage bestätigte. Damit können Kunden über eine PIN nach Feierabend ihre Sendung direkt vor der Haustür abholen.

Retouren und frankierte Pakete können ebenso bequem von Zuhause aus versandt werden. Sogar das Design des Kastens kann online ausgewählt werden. In einem Pilotprojekt testete das Unternehmen in Berlin bereits Paketkästen für Mehrfamilienhäuser. Ähnlich wie Briefkästen sollen diese im Hausflur angebracht werden.

Kirsten Graulich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false