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Potsdam-Mittelmark: Die Qual vor der Wahl

Stahnsdorfs Bürgermeister sucht Stellvertreter

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Stahnsdorf - Stahnsdorfs CDU- Fraktions chef Claus-Peter Martensen fordert eine Kompromisslösung in der Frage des Vizebürgermeisters. Auch zehn Wochen nach Antritt von Bernd Albers (Bürger für Bürger) als Stahnsdorfer Bürgermeister ist seine Vertretung unbesetzt. Ein Versuch, das Amt in einer Sondersitzung der Gemeindevertreter zu besetzen, war wegen eines Formfehlers des Rathauses gescheitert: Statt zu einer öffentlichen Sitzung, hatte Albers zur nichtöffentlichen geladen. Versehen oder taktisches Kalkül? Darüber wird in Stahnsdorf spekuliert. Denn Albers Vize kann nur aus der ausgedünnten Verwaltungsspitze, den Amtsleitern, gewählt werden – und zwar von der derzeit CDU-dominierten Gemeindevertretung. Albers hat zwar das Vorschlagsrecht, doch die Gemeindevertreter entscheiden. Nach der Kommunalwahl am 28. September könnten sich die Mehrheitsverhältnisse verschieben, Albers Bürgerbündnis hält derzeit nur einen Sitz in der Vertretung.

Auf der Tagesordnung steht das Thema nochmal am 18. September, der letzten Gemeindevertretersitzung. Die Amtsleiter-Ebene in Stahnsdorf ist aber derzeit so dünn besetzt – der Hauptamtsleiterposten kommissarisch – dass nur drei Kandidaten in Frage kämen, darunter die Ex-Bürgermeisterkandidatin der CDU, Bauamtschefin Ute Stelter. Mit dieser Wahl scheint Albers nicht zufrieden, wie es heißt. Neben Stelter bleiben noch die auf Probe eingestellte Kämmerin Kerstin Grohs und die Leiterin der Widerspruchsstelle, Anja Knoppke, die das Hauptamt kommissarisch führt.

„Wir wählen ein Amt, keine Person“, sagte CDU-Fraktionschef Martensen. Warum Albers daraus einen „Staatsakt“ mache, könne er nicht nachvollziehen. Martensen hält Ute Stelter für geeignet. Sein Kompromiss sieht vor, Stelter für ein Jahr den Vizeposten anzuvertrauen. Wenn dann nächstes Jahr ein neuer Hauptamtsleiter gefunden sei, könne der die Stellvertretung Albers übernehmen, wie es das Amt vorsehe. Dazu, so mahnte Martensen den Bürgermeister im jüngsten Hauptausschuss, müsse die Stelle endlich ausgeschrieben werden. Dies kündigte Albers für die erste Oktoberwoche an – nach der Wahl! Tobias Reichelt

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