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Potsdam-Mittelmark: Die Ruhe der Queen
Wie die Glindowerin Ingrid Baitz Elizabeth II. traf
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Werder (Havel) - Nein, mit der Queen sprechen konnte die Glindower Grundschullehrerin Ingrid Baitz bei der Gartenparty der britischen Botschaft am Donnerstagabend nicht. „Aber Elizabeth II stand beim Empfang nur 50 Zentimeter von mir entfernt und hat sich zwei jungen Männern zugewandt“, sagte die 61-Jährige am gestrigen Freitag den PNN. Sie war eine der vier Gäste der Feier, die aus 1200 Bewerbern vom Botschafter Sir Simon McDonald ausgewählt wurden. Schade sei das natürlich gewesen.
Baitz hatte mit ihrer Begleiterin Grit Neubig, die an ihrem Englisch-Kurs für Erwachsene teilnimmt, extra eine kleine Szene durchgespielt. „Ich habe im Vorfeld gehört, dass die Königin einen oft nach der Herkunft fragt und wollte ihr von meiner Heimat erzählen,“ so die Lehrerin. Mit Glindow hatte Elizabeth II. an dem Abend ja auch Kontakt, schließlich kam der Ziegelstein für den Wiederaufbau der Garnisonkirche, den die Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche (CDU) mitgebracht hatte (PNN berichteten), aus der Glindower Ziegeleimanufaktur. Doch auch ohne das Gespräch mit der Queen sei der Abend ein Höhepunkt gewesen. Das Protokoll war locker, nach einer Odyssee vorbei an mehreren Fernsehteams konnte sich die Glindowerin im extra gekauften, grünen Kleid – stilsicher mit Hut kombiniert – einen Stehtisch im Botschaftsgarten aussuchen. „Dann ertönte eine Fanfare, und die Queen betrat den Garten.“ Gemeinsam mit dem Gemahl Prinz Philip gab sie einigen Gästen die Hand und sprach mit ihnen. „Da haben alle Anwesenden gelächelt und die Queen angestarrt, obwohl man das ja eigentlich nicht darf“, so der Royal-Fan. Zwar blieb der Kontakt mit der Queen bescheiden, aber der Bundespräsident und seine Frau haben Ingrid Baitz die Hand geschüttelt. „Ein sehr freundlicher Mann“, schwärmt Baitz. Angespannt sei sie auf der Feier nicht gewesen. „Von der Queen ging so eine Ruhe aus, das hat auch die Anwesenden entspannt.“
Ihre Briten-Begeisterung hat auch auf die Glindower Grundschüler abgefärbt: „Wir haben gewettet, welche Farbe denn das Kleid der Königin haben wird“, so Baitz. Schließlich sei wetten ja bei den Briten auch sehr beliebt. Dass die Robe weiß sein würde, habe jedoch keiner getippt. Eine Fahrt mit den Schülern auf die Insel kam in diesem Jahr zwar nicht zustande, aber im September fahren Ingrid Baitz und Grit Neubig wieder nach London, um die „Last Night of the Proms“ zu sehen. „Wir stellen uns da immer zehn Stunden lang an, um hinterher drei Stunden ins Konzert zu gehen.“ Baitz zufolge sei schon das Warten spannend, da die echten Fans in der Schlange stehen und es zu vielen internationalen Kontakten kommt.
Ob sie hofft, auch der Queen noch einmal näher zu kommen? „Never say never“, kommentiert Baitz. „Der Britische Botschafter war sehr nett, vielleicht lädt er mich noch einmal zu einem Treffen ein.“ Enrico Bellin
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