Potsdam-Mittelmark: Die Sonne soll’s richten
Beelitzer Gesellschaft für den Betrieb einer Solaranlage gegründet
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Beelitzer Gesellschaft für den Betrieb einer Solaranlage gegründet Beelitz - Dieses trübe Jahr dürfte einer Solaranlage keine „fette Ernte“ bescheren, wie sich das die Initiatoren der ersten Brandenburgischen Anlage in Beelitz erhoffen. Aber immerhin, solange es hell ist, dreht sich der Einspeisezähler – im Gegensatz zum Windrad bei Windstille. Die Beelitzer Umweltaktivistin Dr. Elke Seidel engagiert sich seit Monaten für das Zustandekommen einer Bürger-Solaranlage in ihrer Stadt, nachdem es in Berlin derzeit schon zwei gibt. Das dortige Modell hat denn auch bei vielen Problemen hilfreich als Muster fungiert: „Abkupfern“ ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Mit der Unterstützung des Berliner Vereins bleiben für die Beelitzer Initiative immer noch genügend Probleme zu bewältigen. Aber immerhin konnte am Donnerstagabend der Gesellschaftervertrag ausgehandelt werden. Als zweckmäßigste Form für eine Betreibergesellschaft hat sich die GbR – Gesellschaft bürgerlichen Rechts – herauskristallisiert. 17 Gesellschafter haben sich in die Gründungsliste eingetragen und zwischen 250 Euro – dem kleinsten Anteil – und 2000 Euro als Kapitaleinlage gezeichnet, so dass die Gesellschaft zur Zeit schon über etwa 20000 Euro verfügt. 60000 werden für die Wunschanlage – Leistung 10 Kilowatt – benötigt, was nach den Erfahrungen der Berliner „spielend“ zu erreichen wäre. Ganz so optimistisch waren die Beelitzer nicht, denn im Gegensatz zu Berlin setzten sie die Mindestzeichnung auf 250 Euro fest, während die Berliner mit 1000 Euro mit größeren Schritten zum Ziel eilten. Die geringere Finanzkraft im Osten beziehungsweise auf dem Lande ließen die Minderung sinnvoll erscheinen. Der Gesellschaftervertrag, durch den geschäftsführenden Rechtsanwalt der Berliner Solar GbR mit den Beelitzern entworfen, wurde lange diskutiert und mit etlichen Änderungen versehen. So wurde adhoc für den künftig vorgesehenen Geschäftsführer – in Personalunion auch Chef der Berliner Gesellschaften – ein anteilloses Stimmrecht eingeführt, was angesichts der minimalen Zeichnungshöhe schon etwas verwundert. Schließlich wird er wesentlich zur gewinnbringenden Anlage eines recht bedeutenden Betriebskapitals verantwortlich sein. Emotional ging es bei der Namensfindung der GbR zu, die zwischen Außenwirkung und Lokalpatriotismus schwankte. Schließlich kürzte ein Kompromiss den Namen auf „1. Brandenburger Bürger-Solar GbR“ ein. Das „Erste" im Namen soll nach Möglichkeit bald die zweite Anlage nach sich ziehen, Interessenten aus anderen Kommunen waren als freundlich geduldete „Spione“ schon anwesend. Die weiteren Schritte bis zur Installation der Anlage werden nun in rascher Folge vom Geschäftsführer Götz von Randow und seiner Stellvertreterin Dr. Elke Seidel unter Einbeziehung der neuen Gesellschafter zu erledigen sein. Bis zum Erreichen des maximalen Kapitalstocks werden noch Zeichnungswillige aufgenommen – zur sicheren Anlage von Geld, einer etwa sparkassengleichen Verzinsung und – der Umwelt zuliebe. (Tel. 033204-34703) Klaus-P. Anders
Klaus-P. Anders
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