Potsdam-Mittelmark: „Die Stadt steht in der Pflicht“
Tee- und Wärmestube Thema in Werders Fraktionen
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Werder - Die Nöte der Tee- und Wärmestube Glindow haben jetzt auch das Stadtparlament von Werder (Havel) erreicht. In der heutigen Sitzung (18.30 Uhr, Mensa des Oberstufenzentrum) wird es zwei Anträge der SPD und der CDU geben, um die desolate Situation zu verbessern. Die Einrichtung des Diakonischen Werks Potsdam ist erste Anlaufstelle für Bedürftige aus der Region, die hier in Alltags- und Behördenangelegenheiten beraten und gegebenenfalls mit Lebensmitteln versorgt werden. Sie leidet an Personal- und Raumnot und gilt nach der Halbierung der Zuschüsse durch den Kreistag als völlig unterfinanziert.
Die SPD/BGNW-Fraktion beantragt heute eine zentral in der Stadt gelegene Unterbringung mit einem adäquaten Raumangebot. Zudem soll ein Finanzierungskonzept ausgearbeitet werden, das dann auch eine Förderung durch die Stadt Werder enthält. Mit dem Diakonischen Werk, dem Landkreis und dem zuständigen Landesamt sollen dazu Gespräche aufgenommen werden. „Die Stadt steht in der Pflicht, niederschwellige Angebote für sozial schwache Menschen bereitzuhalten“, argumentiert Fraktionschef Joachim Lindicke.
Auch CDU-Fraktionssprecher Christian Große möchte die Tee- und Wärmestube langfristig erhalten, sieht aber vor allem den Landkreis in der Verantwortung. Er müsse die Federführung für Gespräche übernehmen, an denen neben der Diakonie und der Stadt Werder auch die Nachbarkommunen beteiligt sein müssten, heißt es in einem Änderungsantrag seiner Fraktion. „Nicht nur Werder, sondern auch Groß Kreutz und Schwielowsee profitieren zu 20 bis 30 Prozent von den Angeboten“, so Große. Es müsse ein „breiterer Ansatz“ verfolgt werden.
Große sagte auf PNN-Anfrage, dass er auch mehr Initiative vom Diakonischen Werk als Träger der Einrichtung erwarte. „Bislang ist noch kein Vertreter an die Stadt herangetreten.“ Er sieht Chancen, dass die Diakonie Kapazitäten in ihrem Begegnungshaus „Treffpunkt“ nutzt, um die am Rande von Glindow gelegene Tee- und Wärmestube zumindest räumlich zu entlasten. hkx
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