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Potsdam-Mittelmark: Die Teltower Flaniermeile

Pläne für mehr Aufenthaltsqualität für die Potsdamer Straße vorgestellt

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Teltow - Vom Puschkinplatz bis zum Hollandweg soll die Potsdamer Straße in Teltow neu gestaltet werden. Der Bauausschuss folgte am Dienstag mehrheitlich den Vorschlägen des Potsdamer Ingenieurbüros StaadtPlan, den Straßenraum neu zu ordnen. Das politische Votum sei nötig, um mit dem Landesbetrieb für Straßenwesen ins Gespräch zu kommen, erklärte Iris Abraham vom Bauamt. Denn bislang handelt es sich noch um eine Landesstraße, die jedoch in eine Kreis- oder Kommunalstraße umgewidmet werden könnte, wenn die neue L 40 fertig ist.

Für das Sanierungsgebiet Altstadt könnte eine attraktivere Straße mehr Aufenthaltsqualität bringen und mehr Gewerbetreibende anziehen. Die Planer sprechen sogar von einer „Flaniermeile mit Cafés“. Die müsste vor allem verkehrlich ruhiger werden, weshalb die Geschwindigkeit auf 30 reduziert werden soll. Entscheidendes Kriterium ist aber die Anordnung der Radwege und Parkplätze.

In drei Abschnitte unterteilten die Planer die Straße. So soll der Radverkehr vom Puschkinplatz bis Lindenstraße beidseitig als „Angebotsstreifen“ auf die Fahrbahn gelegt werden. Eine gut sichtbare Führung auf der Fahrbahn sei einem Gehweg mit Radstreifen vorzuziehen, berufen sich die Planer auf neueste Erkenntnisse zum Straßenverkehr. Demnach ereignen sich auf Radwegen häufiger Unfälle, vor allem durch abbiegende Autos. Auf der Fahrbahn würden Radler für Autofahrer besser sichtbar sein, auch Fußgänger seien sicherer, meinen die Planer. Künftige Verkehrsregelungen würden ohnehin in Tempo-30-Zonen keine Radwege mehr vorsehen.

In einigen Bereichen sollen Parkplätze im Seitenraum angeordnet werden. Dort wird der Radstreifen, statt 1,50 Meter, auf 1,75 Meter Breite erweitert. Dadurch könnten Radler vor plötzlich geöffneten Türen besser ausweichen. In Nachbarschaft von Bäumen ist ebenfalls mehr Spielraum vorgesehen. Allerdings ist noch nicht klar, ob hier überhaupt Bäume gepflanzt werden – das hänge davon ab, was für Leitungen im Boden liegen. Auf einem Abschnitt ist ein Mittelstreifen geplant, um Fußgängern das Überqueren zu erleichtern. Die Neuordnung schaffe Platz vor Geschäften, so dass Händler ihre Waren besser präsentieren könnten. Nach Meinung der Planer wäre es möglich, den Abschnitt für Laster zu sperren.

Mit einer Straßenbahn ist nach dieser Umgestaltung nicht mehr zu rechnen. In einem Konzept war eine Streckenführung bis zum Teltower Regionalbahnhof vorgesehen. Iris Abraham: „Eine Tram würde die Straße nicht unbedingt attraktiver machen.“ Unklar ist nach wie vor die Verkehrsführung am Ruhlsdorfer Platz. Die Stadt hat bereits Gesprächsbedarf beim Landesstraßenamt zu diesem Thema angemeldet, muss sich aber vorerst noch gedulden. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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