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Potsdam-Mittelmark: Die Wiederkehr der Kandidatin

Ex-Bürgermeisteranwärterin Petra Nicksch-Kasdorf tritt erneut in Teltow an – diesmal für die Kommunalwahl

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Ex-Bürgermeisteranwärterin Petra Nicksch-Kasdorf tritt erneut in Teltow an – diesmal für die Kommunalwahl Von Kirsten Graulich Teltow. „Listenplatz 1 wird für eine Frau vorgehalten", stellte Teltows PDS-Ortschef Egon Greiner gleich zu Beginn klar und setzte dann nach: „Die muss bekannt sein und kommunalpolitisch erfahren". Klar war auch, dass damit nur Petra Nicksch-Kasdorf gemeint sein konnte, denn die amtierende PDS-Fraktionschefin Bärbel Kienberg will nicht mehr zu den Kommunalwahlen im Oktober antreten. Rund 50 Basis-Mitglieder waren am Montagabend zur Nominierungswahl der PDS-Kandidaten ins Bürgerhaus gekommen und für die meisten war die Kandidatur von Nicksch-Kasdorf nicht überraschend. Dass die Diplomlehrerin und ehemalige Zweite Beigeordnete ein gutes Zugpferd ist, hatte sie bereits bei den Bürgermeisterwahlen 2001 bewiesen. Da trat sie als Parteilose für die PDS an und unterlag nur knapp im zweiten Wahlgang dem heutigen Stadtchef Thomas Schmidt (SPD). Gute Gründe also, wie sie selbst sagt, um erneut für die PDS zu kandidieren. Den Genossen verhehlte sie auch nicht ihre Auffassung zur Teltower Rathauspolitik, die sie seither von der Gästebank beobachtet. Ihr knappes Fazit: „Bisher ist keine positive Entwicklung sichtbar, alles ist rückläufig und stagniert". Ganz anders schätzte dagegen die scheidende Fraktionschefin Kienberg die zurückliegende Parlamentsarbeit ein. Mit dem neuen SPD-Fraktionschef Berndt Längrich und Bürgermeister Thomas Schmidt würden seit anderthalb Jahren Auseinandersetzungen wieder auf Sachebene stattfinden. Zuvor sei das Parlamentsklima von Anfeindungen und Beschimpfungen getrübt gewesen. Wurden frühere PDS-Anträge stetig mit Gegenanträgen ausgehebelt, finden sie jetzt zunehmend Mehrheiten. „Es gibt bei uns keinen Fraktionszwang", spielte sie auf die „Abstimmungsmaschine der Zählgemeinschaft" an, räumte aber auch ein: „Uns fehlte die unerbittliche Schärfe, das eigene Machtinteresse!" So kann die PDS-Fraktion für sich zwar verbuchen, vor einem überdimensionierten Mühlendorf, ebenso wie vor dem gigantischen Ausmaß des Post AG-Viertels für Bundesbedienstete, gewarnt zu haben, aber verhindern konnte sie es nicht. Für das PDS-Wahlprogramm sind die Schwerpunkte definiert: Ganz vorn rangieren Altstadt und Soziales. Auch mehr über den Tellerrand will die PDS in der nächsten Legislaturperiode schauen, weshalb der Kontakt mit den PDS-Vorständen der Nachbarkommunen intensiviert wurde. Dabei kristallisierte sich der Erhalt des Kleinmachnower Schwimmbades als ein „gemeinsamer Baustein" heraus. Die notwendige Sanierung des Bades ist aus Sicht der Teltower PDS nur durch eine gemeinsame Finanzierung machbar. Ebenso will sich die PDS für die Stelle eines Kulturkoordinators der Region stark machen. Um dringende Vorhaben zu finanzieren, könnte das Konzept zur Überwachung des fließenden Verkehrs gestrichen und auf teure Gutachten verzichtet werden. Vorgeschlagen wird auch, Planungsleistungen von der Verwaltung ausführen zu lassen, statt sich teurer Fremdfirmen zu bedienen. Mit sieben Stadtverordneten ist die PDS derzeit im Stadtparlament vertreten. Verschlechtern will sie sich nicht. „Vielleicht kommt sogar ein Plus von zwei bis drei Sitzen hinzu", hofft Ortschef Greiner. Mit acht Frauen und sieben Männer treten die demokratischen Sozialisten an, darunter erfahrenen Kommunalpolitiker wie Giesela Greiner, Carsten Schuldt und Reinhardt Frank. „Auf der Suche nach einer neuen politischen Heimat" kam auch Rosa Maria Schröder, ehemals BIT (Bürgerinitiative Teltow) hinzu.

Kirsten Graulich

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