Potsdam-Mittelmark: Dienst mit Fahrrad
Agendagruppe zur Ausarbeitung eines Klimaschutzkonzepts gegründet
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Nuthetal - In der Gemeindeverwaltung Nuthetal ist jetzt das erste Dienstfahrrad angeschafft worden: keine große Investition, doch ein kleiner Mosaikstein auf dem Weg zu einem kommunalen Klimaschutzkonzept. In dessen Ausarbeitung will Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke) möglichst viele Einwohner einbeziehen – am Mittwochabend wurde deshalb der Startschuss zur Bildung einer Arbeitsgruppe Klimaschutz der Lokalen Agenda 21 gegeben. Die Resonanz war gut – rund 40 Nuthetaler kamen zum Auftakt in die Aula der Otto-Nagel-Grundschule.
Grundlage für das Klimaschutzkonzept ist ein Gemeindevertreterbeschluss vom März dieses Jahres, wonach bis zum Jahr 2020 in allen Nuthetaler Ortsteilen insgesamt eine Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes um 20 Prozent erreicht werden soll. Langfristiges Ziel ist eine weitgehende Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern in der Gemeinde. Ein wichtiger Schritt ist vor einigen Tagen bereits getan worden. Ebenso wie die Nachbargemeinde Michendorf wird Nuthetal für seine öffentlichen Gebäude künftig nur noch Strom aus Wasserkraft von der Eonedis beziehen – zum unveränderten Preis. Zudem hat Hustig mit ihrem Michendorfer Amtskollegen Reinhard Mirbach (CDU) vereinbart, die Klimaschutzkonzepte beider Gemeinden und deren Umsetzung miteinander abzustimmen. Als Klimaschutz-Verantwortliche der Nuthetaler Gemeindevertretung stellte sich am Mittwochabend Ramona Haluschka den Teilnehmern des Forums vor.
Als Form der Öffentlichkeitsbeteiligung bot sich in Nuthetal eine gut funktionierende Agenda-21-Bewegung an. Bereits vor zehn Jahren hatten sich in der damals selbstständigen Gemeinde Bergholz-Rehbrücke schon einmal Einwohner zusammengefunden, ein Konzept erarbeitet und konkrete Projekte für eine nachhaltige Entwicklung in Angriff genommen. In vielen kommunalen Bereichen ist diese Handschrift heute zu erkennen: Agenda-Vertreterin Sabine Herig erinnerte unter anderem an die Ausarbeitung einer örtlichen Baumschutzsatzung.
Zum Thema Klimaschutz sind am Mittwochabend nun mehrere Arbeitsgruppen gebildet worden. Dabei geht es um die Erzeugung und das Sparen von Energie, Landschafts- und Naturschutz, Siedlungsentwicklung, Verkehr, Wirtschaft sowie Bildung und Soziales. Auch erste Aufgaben sind bereits formuliert worden. Unter anderem ist eine Einwohner-Information zu den konkreten Möglichkeiten alternativer Energieerzeugung in der Gemeinde geplant. Im Arbeitskreis Verkehr wurde als vordringliche Aufgabe der Bau eines Fuß- und Radweges zum Bahnhof Saarmund genannt - dort hält der Expresszug zwischen Potsdam und dem Flughafen Schönefeld.
Bis Herbst sollen die ersten Ergebnisse aus den Arbeitskreisen vorliegen. „Sie bilden dann die Grundlage für die Ausarbeitung unseres Klimaschutzkonzeptes“, kündigte Hustig an. Hagen Ludwig
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