zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Discounter sieht sich im Recht Mitarbeiter hätten sich um Toten gekümmert

Teltow - Die Leitung der Discounter-Kette NP weist Kritik an dem Verhalten ihrer Mitarbeiter in der Teltower Filiale zurück, die am Mittwoch den Supermarkt trotz einer Leiche nicht geschlossen haben. Wie berichtet war in dem Discounter in der Lichterfelder Allee ein Mann gestorben, die Leiche lag mehrere Stunden zwischen den Regalen.

Von Enrico Bellin

Stand:

Teltow - Die Leitung der Discounter-Kette NP weist Kritik an dem Verhalten ihrer Mitarbeiter in der Teltower Filiale zurück, die am Mittwoch den Supermarkt trotz einer Leiche nicht geschlossen haben. Wie berichtet war in dem Discounter in der Lichterfelder Allee ein Mann gestorben, die Leiche lag mehrere Stunden zwischen den Regalen.

„Unsere Mitarbeiter verstehen die Reaktionen überhaupt nicht“, sagt NP-Bezirksleiter Ralf Ulrich den PNN. „Sie haben über mehrere Stunden alles gemacht, um dem Menschen zu helfen.“ Mehr zum Verhalten der Marktleitung, den Discounter trotz der Ermittlungen zum toten Mann nicht zu schließen, möchte er nicht sagen, da noch Ermittlungen zu dem Verfahren laufen würden.

Laut Alexandra Antonatus, Pressesprecherin des NP-Mutterkonzerns Edeka, haben die Mitarbeiter des Marktes sofort den Gang, in dem der Mann zusammengebrochen war, mit Decken verhängt. „Die Intimsphäre des Mannes war ab diesem Zeitpunkt im Rahmen der Möglichkeiten geschützt“, so Antonatus. Es habe weiterhin ausgebildete Ersthelfer beim Personal gegeben, die gemeinsam mit einer Kundin Erste Hilfe geleistet hätten, bis der Notarzt vor Ort war. Der Konzern habe inzwischen allen Mitarbeitern psychologische Betreuung angeboten.

Da der Fall eines Toten im Supermarkt sehr außergewöhnlich sei, habe Edeka keine allgemeine Regelung für das Verhalten der Mitarbeiter im Markt erlassen. Aufgrund des Vorfalls werde man nun aber entsprechende Handlungsanweisungen für die Zukunft erstellen.

Was zum Tod des 66-jährigen Berliners geführt hat, ist weiterhin unklar. Laut Christoph Lange, Sprecher der Staatsanwaltschaft Potsdam, sei ein Fremdverschulden jedoch inzwischen ausgeschlossen. Eine Obduktion der Leiche werde folglich nicht vorgenommen, da man die Angehörigen nicht weiter belasten möchte, so Lange. Der Leichnam sei inzwischen von der Potsdamer Staatsanwaltschaft für die Beisetzung freigegeben worden. Enrico Bellin

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })