Potsdam-Mittelmark: Disharmonischer Ruf
Kleinmachnows SPD wollte gemeinsames Signal für Ausbau des Weinberg-Gymnasiums – und fand nur verhaltenen Widerhall
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Kleinmachnows SPD wollte gemeinsames Signal für Ausbau des Weinberg-Gymnasiums – und fand nur verhaltenen Widerhall Kleinmachnow. Bernd Bültermann übte ein wenig Genossen-Schelte: Dass die Sozialdemokraten im Kreistag „nicht sofort nachvollziehen konnten“, dass in Kleinmachnow das Weinberg-Gymnasium ausgebaut werden muss, „ist bedauerlich“. Damit erinnerte der SPD-Fraktionschef im Kleinmachnower Gemeindeparlament daran, dass im Kreistag bislang die Erweiterungspläne für die Schule abgelehnt wurden – nachdem es die CDU zweimal gefordert hatte. Nun sei es die Pflicht, erklärte Bültermann am Donnerstag gegenüber der Gemeindevertretung, von Kleinmachnow aus die Forderung nach einem Ausbau des Gymnasiums zu wiederholen. „Denn steter Tropfen höhlt den Stein.“ Daher, so der SPD-Antrag, sollte Bürgermeister Wolfgang Blasig beauftragt werden, vom Landrat umgehend eine Stellungnahme zum vierzügigen Ausbau des Gymnasiums abzugeben. Schließlich, so die Begründung, konnten allein in diesem Jahr 20 Kleinmachnower Schüler nicht aufgenommen werden. Doch so wichtig die Gemeindevertreter den stetigen Appell an den Landkreis als Träger von Gymnasien finden – sie hatten Schwierigkeiten mit dem Begehren der Sozialdemokraten. Für den BIK-Abgeordneten Hubert Faensen bedeutete der Antrag eine schlichte Wiederholung eines Vorschlags des Bildungsausschusses, der bereits im Juni mehrheitlichen Zuspruch der Gemeindevertreter bekam. Mit dem Beschluss wurde Bürgermeister Blasig beauftragt, an einer regionalen Schulentwicklungskonzeption mitzuwirken, in der die Situation an Unterrichtsplätzen analysiert, prognostiziert und Lösungsansätze aufgezeigt werden. Bei letzterem sollte sich nicht nur auf den bedarfsgerechten Ausbau des Weinberg-Gymnasiums beschränkt, sondern ein Standort in der gesamten Region erwogen werden. Wie Blasig am Donnerstag betonte, habe er diesen Auftrag angenommen, zusammen mit seinen Amtskollegen aus Teltow und Stahnsdorf sowie dem Landkreis werde an der regionalen Studie gearbeitet. Weil eine „regionale Lösung“ gefunden werden müsse und daran bereits gearbeitet werde, wie BIK-Vertreter enegerisch wiederholte, fand der SPD-Antrag ebenso keine mehrheitlich Zustimmung wie das Bemühen des CDU-Abgeordenten Bernd Krüger. Dieser hielt das Fordern einer Stellungnahme durch den Landrat für zu harmlos, vielmehr sollte vom Landkreis verlangt werden, „alle erforderlichen Maßnahmen für den bedarfsgerechten Ausbau des Weinberg-Gymnasiums zu erreichen“. Beide Anträge erwiesen sich für die Mehrheit der Gemeindevertreter als inzwischen wiederholt; die in Arbeit befindliche regionale Schulplanung werde Lösungsvorschläge präsentieren. Daher kam der PDS-Abgeordnete Klaus-Jürgen Warnick nicht umhin, das SPD-Anliegen als reine Wahlkampfaktivität zu werten. Ausgerechnet die CDU stellte sich jedoch schützend vor die SPD: „Schade, dass die Chance für ein gemeinsames Signal nicht genutzt wurde“, bedauerte ihr Spitzenkandidat Ludwig Burkardt. pek
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