Potsdam-Mittelmark: Diskussion über Stegebau
Seit 1995 wurden 227 Stege in Werder genehmigt
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Werder (Havel) - Werders Linke möchte mit einem Bebauungsplan für Werders Uferbereiche den Wildwuchs von Stegen eindämmen. Das sagte der Stadtverordnete Peter Hinze von den Linken in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Eine Mehrheit dafür wird es allerdings kaum geben. Im Bauausschuss war man sich überwiegend einig, dass der Stegebau mit der vor drei Jahren beschlossenen Stegekonzeption bereits ausreichend gesteuert wird. Hinze ist dagegen der Meinung, dass in jüngster Zeit zu viele Stege in Werders Uferbereichen entstanden sind, häufig sogar zwei pro Grundstück. Teilweise sei es kaum noch möglich, mit einem „Einer“ die Insel entlang der Föhse zu umrunden. Den vielen Einzelstegen würden Marinen gegenüber stehen, die nicht ausgelastet sind. „Wenn wir das Naturerlebnis erhalten wollen, müssen wir etwas tun“, meint Hinze.
Der Stadtverordnete präsentierte eine bemerkenswerte Aufstellung des Landratsamtes zur Genehmigung von Steganlagen in den vergangenen Jahren. Demnach wurden seit 1995 im Landkreis – vor allem in Werder, Schwielowsee und Kloster Lehnin – sieben Marinen und 830 Steganlagen genehmigt, einige davon nachträglich. 44 Anträge wurden abgelehnt, fünf Stege mussten zurückgebaut werden.
Laut Landratsamt wurden seit 1995 allein in Werder 227 Stege genehmigt, 60 Prozent davon in den vergangenen fünf Jahren. In Caputh sind demnach 81 Stege genehmigt worden, auch hier ist der Anteil der seit 2005 erlaubten Stege mit 65 Prozent sehr hoch. Drei Behörden sind an der Genehmigung beteiligt: Das Wasser- und Schifffahrtsamt schaut, ob der Schiffsverkehr beeinträchtigt wird. Die Untere Naturschutzbehörde betrachtet Gefährdungen von Flora und Fauna. Die Untere Wasserbehörde prüft, ob Fischerei- und Wegerechte beeinträchtigt sind. Auch das Einvernehmen der Kommune wird im Kreis benötigt. Nach Rathausangaben hält man sich dabei in Werder an die Stegekonzeption, die mit dem Flächennutzungsplan beschlossen wurde. Der Mehrheit des Bauausschusses reicht das aus. hkx
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