Potsdam-Mittelmark: Diskussionen um Tempo 30 vor Schloss und Schule

Schwielowsee - Dreieinhalb Jahre hat die Gemeinde gekämpft, um Tempo 30 vor dem Schloss Caputh durchzusetzen. Doch nachdem das Tempolimit auf den gesamten Bereich zwischen Michendorfer Chaussee und Schule ausgedehnt wurde, gibt es Diskussionen im Ort. Hitze kam in die Debatte, nachdem es nun mehrere Geschwindigkeitskontrollen gab. Laut Ordnungsamtsleiter Markus Zeeb fuhr die Hälfte der erfassten Fahrzeuge zu schnell. „Das wird sich sicher bei den nächsten Kontrollen ändern.“ Zeeb verteidigte das Tempolimit: Es handele sich um einen sensiblen Bereich, in dem sich auch die Kirche, ein Seniorenheim und das Bürgerhaus befinden. Der Seniorenbeirat des Heims kämpft seit Jahren auch um einen Fußgängerüberweg, um mit dem Rollstuhl sicher die Straßenseite wechseln zu können. Auch dafür wolle sich die Gemeindeverwaltung weiter einsetzen.

Unverständnis für das Tempolimit gab es aus den Reihen der CDU: So kam in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses die Frage, ob es überhaupt schon Unfälle in dem Bereich gegeben hätte, die das Limit rechtfertigen? Horst Bothe (CDU) plädierte dafür, das Limit zumindest zeitlich auf die Schulzeit zu begrenzen – bisher gilt eine zeitliche Einschränkung von 7 bis 18 Uhr nur unmittelbar vor der Schule. Laut Zeeb liege das daran, dass das Limit im Bereich des Schlosses nicht allein für die Schulkinder ausgesprochen wurde, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer und zum Lärmschutz.

Ein Tempolimit von 30 km/h will Zeeb übrigens auch vor der Fercher Kita im Glindower Weg durchsetzen. Seitdem die Straße dort saniert wurde, darf hier wieder 50 gefahren werden. „Bei Messungen waren Autos aber direkt vor der Kita mit 80 unterwegs“, sagte Zeeb. Zum Schutz der Kinder müsse das Rasen unterbunden werden. hkx