Potsdam-Mittelmark: Disput um Neubau für Feuerwehr

Stahnsdorf - In Stahnsdorf gibt es erneut Streit um ein wichtiges Bauvorhaben. Der Vorschlag von Bürgermeister Bernd Albers (BfB), die Freiwillige Feuerwehr neben das Gemeindezentrum an die Annastraße zu verlegen, ist beim Ortsverein der SPD auf Kritik gestoßen. „Unserer Auffassung nach ist es völlig unverständlich, eine Feuerwehr in einem Gebiet mit überwiegender Wohnbebauung platzieren zu wollen“, erklärte SPD-Ortsvorsitzender Heinrich Pückelmann gestern. Konflikte mit Anwohnern seien programmiert. Zudem solle zunächst ein Gesamtkonzept für die verschiedenen Feuerwehrstandorte in der Gemeinde entwickelt werden und eine fachliche Abstimmung mit den Feuerwehren in der Region stattfinden. Erst dann könnten notwendige Baumaßnahmen erörtert werden.

Klar ist, dass der jetzige Standort der Freiwilligen Feuerwehr dringend saniert werden müsste. „Rund 600 000 Euro müssten wir dort investieren, aber selbst dann entspräche der Bau nicht den Brandschutzvorschriften“, verteidigte Albers seinen Vorschlag. Grund dafür sind die strengen Denkmalschutzauflagen für das Haus am Dorfplatz. Für den Umzug an die Annastraße sieht Albers aber noch weitere Gründe: „Die Freiwillige Feuerwehr hat ein Nachwuchsproblem, damit sich das ändert, muss sie ins Bewusstsein der Leute geholt werden.“ Von einem Standort im Gewerbezentrum hält Albers daher nichts. Neben einem Feuerwehrneubau soll an der Annastraße ein Bürgersaal für 200 Personen entstehen – nach Albers Vorstellung mit einem glasüberdachten Übergang zum Gemeindezentrum.

Auch daran stößt sich die SPD: „Diesen Plan haben wir angesichts der angespannten Finanzlage der Gemeinde zurückgestellt“, betont Pückelmann. Bevor der Bau diskutiert werde, müssten ein konkretes Nutzungskonzept mit einer realistischen Finanzplanung vorliegen. Dabei müssten die Bürger einbezogen werden. „Beide Vorschläge werden zunächst den Ausschüssen und dann auch den Bürgern vorgelegt“, kontert Albers. Ariane Lemme