Potsdam-Mittelmark: Doppelheft in Silber
Mit den Heimatgeschichtlichen Beiträgen wird auf das 690-jährige Jubiläum Werders eingestimmt
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Werder - Im silbernen Einband und erstmals als Doppelheft für 2006 und 2007 ist jetzt die neueste Folge der traditionsreichen Heimatgeschichtlichtlichen Beiträge aus Werder (Havel) erschienen. Damit soll ein besonderes Jubiläum gewürdigt werden, wie Bürgermeister Werner Große (CDU) während der gestrigen Präsentation im Rathaus erklärte. 1317 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt, und so wird 2007 das Jubiläum 690 Jahre Werder gefeiert. Die von Baldur Martin herausgegebenen Heimatgeschichtlichen Beiträge sollen dazu die richtige Einstimmung sein.
„Ich habe immer wieder festgestellt, dass bei den Werderanern, vor allem auch bei den Neubürgern, ein großes Interesse an der geschichtlichen Entwicklung der Stadt besteht“, sagte Martin. Neben einer historischen Zeittafel sind in den Heimatgeschichtlichen Beiträgen in bewährter Weise viele interessante Beiträge verschiedener Autoren zusammengestellt. Ebenso wie eine Reihe bisher unveröffentlichter Bilder lassen sie Geschichte und Gegenwart der Blütenstadt lebendig werden. Da geht es um den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor, Werders Straßennamen und natürlich auch um die Bismarckhöhe, auf der im kommenden Jahr erstmals wieder der Blütenball gefeiert werden soll.
Pfarrer Immo Riebicke beschreibt das Ringen um die Sanierung der Heilig-Geist-Kirche und Kurt Pape berichtet über die Geschichte des Postamtes Werder, das vor vielen Jahren sogar noch eine Zweigstelle in der Kesselgrundstraße besaß.
Besonders stolz ist Baldur Martin auf einen Beitrag über Ruth Bernhard – eine Fotografin, die 1905 in Werder, Am Zernsee 15, geboren wurde, 1927 nach New York ging und mit ihren Fotos weltweit bekannt wurde. Ruth Bernhard konzentrierte sich auf die künstlerische Darstellung von Stillleben und Kindern. In den 1950ern fand sie in der Aktphotographie ihre Leidenschaft, lange bevor diese gesellschaftlich akzeptiert war. Von Experten wird sie als eine markante Vertreterin der Moderne geschätzt. Die Autoren Rosemarie und Detlef Tympel suchen nun in ihrem heimatgeschichtlichen Beitrag nach den Spuren der ersten Lebensjahre von Ruth Bernhard in Werder und zeigen weitere Stationen der mittlerweile 102-Jährigen auf.
Die Mischung in den Heimatgeschichtlichen Beiträgen ist wahrhaft bunt, und schnell ist der Leser wieder bei bodenständigen Themen. So berichtet Regina Hintze über die Entwicklung ihres Obst- und Gemüsemarktes auf dem Strengfeld. 15 Jahre lang war sie Betreiberin dieser beliebten Einkaufsquelle – nun gibt sie den Markt in andere Hände. Im jährlich erscheinenden Beitrag über einen Werderaner Künstler stellt Baldur Martin diesmal den Maler Frank W. Weber vor. Und auch was eine Schuffel ist, wird den Neubürgern erläutert. Insgesamt bietet das Heft 28 Beiträge über das Leben und Schaffen der Werderaner. Erscheinen konnte das Heft nur mit Sponsorenhilfe und der Unterstützung der Stadt, wie Martin betonte.
Doch wie soll nun das 690-jährige Jubiläum Werders im kommenden Jahr gefeiert werden? Ein spezielle Großveranstaltung hält Bürgermeister Große für übertrieben. Vielmehr werde das Thema zum Beispiel in das Baumblütenfest integriert. Es soll kein Vorgriff auf die 700-Jahr-Feier werden, aber ein Auftakt. Die Heimatgeschichtlichen Beiträge gibt es zum großen Jubiläum wahrscheinlich in Gold. Hagen Ludwig
Die Heimatgeschichtlichen Beiträge 2006/07 gibt es zum Preis von 8.50 Euro in der Buchhandlung Helmig sowie im Buchladen am Strengfeld.
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