
© Manfred Thomas
Matschtag in Klaistow: Dreckiges Spektakel
Der Matschtag des Spargelhofs Klaistow sorgt bei hochsommerlichen Temperaturen für Freude bei großen und kleinen Besuchern.
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Beelitz - Gematscht wird auf dem Spargelhof Klaistow schon länger. Bei der dritten Ausgabe des Matschtags wird aber größer aufgefahren: Das Matschbecken ist mit 400 Quadratmetern größer als in den Vorjahren, fasst nun 150 Tonnen Sand und 78 000 Liter Wasser. Zudem gibt es in diesem Jahr eine Moderation durch Radio Teddy. Die Kinder genießen den kühlen Schlamm und auch die Eltern entdecken die braune Brühe für sich.
Das Riesen-Schlammbecken herzurichten, sei nicht so leicht gewesen, sagt Maika Ziehl, Sprecherin des Spargelhofs: Am Abend hätten sie das Wasser eingelassen – heute Morgen war ein Großteil schon wieder verdunstet. Also musste noch mal nachgefüllt werden. Schließlich soll es der größte Matschtag Deutschlands werden. 600 bis 800 Besucher, schätzt Maika Ziehl hinterher, sind gekommen. Für kleine Modderfans gibt es einen Extra-Bereich links neben dem großen Becken. Zur Rechten die Bühne des Kindersenders Radio Teddy.
Auch die Freiwillige Feuerwehr Fichtenwalde ist angerückt – mit ihrem Traditionsfahrzeug. Die Einsatzkräfte sorgen mit Wasser aus dem 3500 Liter fassenden Fahrzeugtank für Abkühlung von oben und befreien auf Wunsch vom Schlamm. Gelöscht werden musste zuvor aber auch schon: Morgens gegen 9 habe es zwei kleine Brände im Kletterwald gegeben, sagt Feuerwehrmann Ronny König. Da durfte das eigentlich nur noch für Veranstaltungen gedachte Traditionsfahrzeug, Baujahr 76, dann doch noch mal einen richtigen Brand löschen.
Den Spielplatz mit dem Riesen-Hüpfkissen, sonst immer gut besucht, haben heute ein paar wenige Kinder ganz für sich allein. Einige zieht es auch ins Wildtiergehege oder zur Mittagszeit, na klar, ins Scheunenrestaurant. Hauptattraktion des Tages ist aber ganz klar das große Becken voller Schlamm, hier tummeln sich die meisten Besucher. Einfach drauflosgematscht wird nicht die ganze Zeit über: Moderator Florian Knispel lässt immer mal wieder ein Spiel stattfinden.
Einen Staffellauf etwa, der für die Kinder mit ihren kurzen Beinen gar nicht so einfach ist. Möglichst breitbeinig müssen sie durch die Moddersoße waten, um nicht hinzufallen. Beim Tauziehen sind es zunächst auch die Kleinen, die im Becken stehen. Aber schon beim zweiten Durchgang steigen einige Väter mit ein - auch in ihnen scheint das Kind geweckt. Und Aufhören ist gar nicht so leicht. Beim Versuch, aus dem Bassin rauszuklettern, rutscht ein Junge ab und fällt – voll in den Matsch. Trotzdem: „Spaß macht’s auf jeden Fall“, sagt der siebenjährige Niklas. Nur ein bisschen viele Steine sind da im Matsch, für seinen Geschmack. Die stören den Vater offenbar nicht, der gerade mit seinen zwei Töchtern im Becken planscht. Von oben bis unten ist er voller Schlamm, selbst seine Glatze ist unter dem Matsch verschwunden. Eine Mutter am Beckenrand schaut ihren beiden Kindern nur beim Matschen zu, und befindet: „Lustig ist es hier, von der Verpflegung bis hin zu den Angeboten ist alles super.“
Der Matschtag gehört beim Spargelhof, der auch Erlebnishof ist, zur Strategie: Auch außerhalb der Spargelsaison sollen die Besucher kommen. Dazu werden gezielt neue Attraktionen geschaffen: Kürbisausstellung, Heidelbeer-Ernte und eben der Matschtag. Bis zum Beginn der nächsten Spargelsaison, also Frühjahr 2016, soll eine feststehende Gastronomie für die Spargelküche entstehen und die bisherigen Zelte ersetzen. Weiter ausgebaut werden soll die Heidelbeeranlage – wegen der großen Nachfrage, sagt Maika Ziehl. Bislang werden die blauen Früchte hier auf etwa 70 Hektar Fläche angebaut. Das ist noch weit vom Spargel entfernt – der wird hier auf 600 Hektar angebaut und war in diesem Jahr rund 30 Cent teurer.
Völlig kostenlos ist hingegen das Matschen. Sogar eine Schatzsuche wird ausgerufen: Moderator Knispel schickt alle Matschfreunde auf eine Beckenseite, auf der anderen lassen sie 30 Plastikringe in den Schlamm sinken. Noch ehe sie damit fertig sind, rücken ihnen die knapp 50 Schatzsucher schon auf die Fersen und fischen die Ringe aus dem Matsch. Das Becken voll Matsch bleibt übrigens noch diese Woche über geöffnet.
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