Potsdam-Mittelmark: Drehorte gibt es überall
Der regionale TV-Sender TeltOwkanal feierte sein 11-jähriges Bestehen
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Teltow - TeltOwkanal-Chef Eberhard Derlig muss einen Moment nachdenken, weil die Frage nach dem wichtigsten Jahresereignis des Lokalsenders nicht eindeutig zu beantworten ist. Es gab jede Menge wichtige Themen, zuletzt der Mitschnitt der Sitzung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft der Teltow. „Die Ohnmacht der drei Kommunen miteinander ins Gespräch zu kommen, die ist deutlich geworden“, sinniert Derlig und verweist auf eine große Resonanz der Zuschauer zu diesem Beitrag. „Das war nicht irgendein Bericht, das war authentisch!“, tönt Derligs sonore Stimme, die keinen Widerspruch duldet.
Es folgt ein Resümee über den Sender, der seit elf Jahren über die Region berichtet und eigentlich die Fusion schon vorweg genommen habe. „Bei unseren Bildern stand die Region immer im Mittelpunkt.“ Doch habe Derlig dabei erfahren, dass die Kleinmachnower sich nicht sonderlich zu den Teltowern hingezogen fühlen und sein Grienen besagt:
Aber am Samstag, zum elften Geburtstag des Regionalsenders ist das anders – auch aus dem Nachbarort kamen Gratulanten am 23.Dezember in die Ruhlsdorfer Straße, unter ihnen Vize-Ministerpräsident Jörg Schönbohm (CDU). Auch Stahnsdorfer gehörten zur Gästeschar und in der lockeren Gesprächsrunde herrschte kein Mangel an regionalen Themen. Im Gegenteil, oft wird so auch ein neues Projekt angeregt. Nicht verwunderlich war daher, dass der neugegründete Teltower Sportverlag zur Feier sein erstes Exemplar zum Thema Mini-Fußballweltmeisterschaft mitbrachte, die im letzten Sommer in Teltow stattfand. Das Blatt informiert, dass im nächsten Jahr Teltows Partnerstadt Zagan die jungen Kicker zum Wettkampf einlädt.
Eines seiner wichtigsten Drehtermine war für Kameramann Jürgen Reinecke die Wiedereröffnung der Schleusenbrücke im vergangenen Jahr. „Das hatte Symbolcharakter für die gesamte Region.“ Vom Abriss der alten bis zum Aufbau der neuen Brücke war der Sender mit der Kamera dabei. Auch der S-Bahnstart 2005 war so ein Ereignis. Jahrelang sei immer wieder die Rede vom Anschluss Teltows an das S-Bahnnetz der Metropole gewesen, immer wieder wurden Termine verschoben, bis dann keiner mehr so richtig dran geglaubt habe. Als es dann doch so weit war, sei es ein Hochgefühl gewesen, dabei zu sein. Ausführlicher als andere TV-Sender habe der TeltOwkanal darüber berichtet, erzählt Reinecke, weil man mehr Wert auf Hintergründe lege als die größeren Sender, bei denen eine Nachricht in zehn Sekunden über den Bildschirm flimmere.
Lokalfernsehen sei auch Identifikation, begründet sein jüngerer Kamerakollege Kevin Woithe das, was man beim TeltOwkanal unter Journalcharakter versteht. „Man lernt viele Leute kennen und bekommt zu Ereignissen einen anderen Zugang.“ Für Woithe waren die ostdeutschen Bodybuilding-Meisterschaften in Luckenwalde das Highlight des Jahres. Nicht nur die Zuschauer von „luck-tv“ konnten die gestählten Männerbodys bewundern, sondern auch auf den anderen fünf Sendern, die zur Firma des TeltOwkanals gehören, wurde darüber berichtet. Allein auf den Heimatbonus will sich Derlig bei der Berichterstattung aus aber nicht mehr verlassen. Selbstbewusst kündigte er während der Geburtstagsfeier an, dass auch für seine Sender bald das Zeitalter von DSL beginne - spätestens im 2.Halbjahr 2007. Noch schneller, noch aktueller, könne dann auch das Regionalfernsehen Nachrichten liefern.
Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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