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Vorgeschmack des Frühlings. Die Bewerberinnen Linda Nuß, Sabrina Walther und Tamara Thierschmann (v. l.) mit blühenden Aprikosenzweigen.

© Enrico Bellin

Blütenfest in Werder: Drei Baumblüten-Prinzessinnen für den Thron

Drei junge Werderanerinnen wollen als Baumblütenkönigin im April das 136. Blütenfest eröffnen. Wer die Jury überzeugen kann?

Von Enrico Bellin

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Werder (Havel) - Trio Royale: Drei junge Frauen wollen die Werderaner derzeit überzeugen, dass sie die beste Besetzung für den Posten der Baumblütenkönigin sind. Tamara Thierschmann, Sabrina Walther und Linda Nuß haben sich am Donnerstag im Werderaner Schützenhaus erstmals der sechsköpfigen Jury vorgestellt, die am morgigen Samstag ihre Entscheidung treffen wird.

Tamara Thierschmann ist 26 Jahre alt und betreut als Erzieherin Krippenkinder in der Kita Werderaner Früchtchen. Vor 16 Jahren zog sie mit ihrer Familie aus Berlin in den Werderaner Ortsteil Plötzin, von dort ging es in die Kernstadt und dann in den Ortsteil Glindow. „Werder hat mich während meines Erwachsenwerdens geprägt, jetzt möchte ich etwas zurückgeben“, erklärt Thierschmann ihre Bewerbung. Mit dem Obstanbau der Region kenne sie sich aus, ihre Eltern betreiben eine Lohnmosterei.

Kandidatinnen kennen sich bestens mit Obst aus - und wollen Werder etwas zurückgeben

Ebenfalls Fachfrau in Sachen Obst ist Sabrina Walther, die 21-Jährige arbeitet als Qualitätsmanagerin im Werderaner Edeka-Markt. „Da kann man natürlich Apfelsorten unterscheiden und ist mit Lebensmitteln eng verbunden“, so Walther. Sie lebt seit ihrer Geburt in Werder und kam schon früh mit dem Gartenbau in Kontakt, die Großeltern bauen Obst und Gemüse an und verkaufen es auf dem Wochenmarkt. „Auch den Garten in der Carmenstraße haben wir zum Blütenfest immer für Besucher geöffnet.“

Die mit 19 Jahren jüngste Bewerberin ist Linda Nuß, auch sie lebt seit ihrer Geburt in der Kernstadt. Vergangenen Sommer hat sie ihr Abitur an der Sportschule Potsdam gemacht, Leichtathletik ist ihre Leidenschaft. Derzeit jobbt sie in einem Modegeschäft im Werderpark. Im Oktober will sie ein Studium anfangen, bei der Polizei oder in der Immobilienwirtschaft. „Wenn ich Baumblütenkönigin werde, kann ich mir aber vorstellen, das um ein Jahr zu verschieben“, so Nuß. Mit ihrer Kandidatur wolle sie zeigen, dass sich Werderaner Jugendliche auch für ihre Stadt und deren Geschichte sowie die kulturellen Highlights interessieren.

Wie die anderen Kandidatinnen habe sie Interesse an der Stadtgeschichte, etwa der Historie der Bismarckhöhe, und bereite sich nun gezielt auf die kommenden Prüfungen vor. Dass es Aprikosenblüten waren, die der Obst- und Gartenbauverband gestern ins Schützenhaus brachte – die Zweige wurden vorher tagelang beheizt –, erkannten sie gestern noch nicht.

Entscheidung wird erst im April verkündet

Am 21. März fahren die Kandidatinnen mit der Jury, die aus Vertretern der Sponsoren, des Weinbauvereins sowie des Gartenbauvereins besteht, über die Plantagen, wo sie unter anderem Obstweine am Geschmack erkennen müssen. Nach der Tour gibt jeder Juror in einem Umschlag sein Votum ab. Daher wisse auch die Jury erst auf dem Baumblütenball am 24. April, welche Kandidatin tatsächlich gewonnen hat. Nur eine Mitarbeiterin der Stadt, die die Umschläge mit den Voten öffnet, kennt die Siegerin vorher. Sie gibt die Maße für das Baumblütenkleid an die Schneiderin weiter.

Das Kleid wird von der Werderanerin Svetlana Groth genäht. Die Stoffe sind laut Jaqueline Lorenz bereits gekauft. Lorenz ist Jurorin und arbeitet bei Herbstreit & Fox, die Firma sponsort das Kleid. „Auch die Schneiderin bekommt nur die Maße und kennt die künftige Königin nicht“, so Lorenz. 

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