Potsdam-Mittelmark: Drei Orte immer im Blick

Schwielowsee - Die Bürgermeisterin der Gemeinde Schwielowsee, Kerstin Hoppe (CDU), hat Caputh, Ferch und Geltow künftig immer im Blick. Von ihrem Schreibtisch aus schaut sie auf ein Acryl-Bild des Caputher Mundmalers Thomas Kahlau, der die Kirchen der drei Ortsteile auf einer Leinwand vereint hat. Gestern überreichte er das Bild der Bürgermeisterin als Leihgabe für ein Jahr.

Eine Wand des Bürgermeisterbüros war gerade frei geworden: Seit zwei Jahren hing dort ein Bild der Malerin Oda Schielicke – die Caputher Fähre mit Blick aufs Fährhaus. Doch auch dieses Bild war nur eine Leihgabe und ging jetzt an die Eigentümer, die Familie Bertram, zurück, wie Hoppe erklärte. Die Rathauswände in Ferch stehen von Anfang an auch für Ausstellungen Künstlern zur Verfügung. In den Fluren wird am Wochenende eine Ausstellung mit Fercher Malern eröffnet (Samstag, 14 Uhr, Sitzungssaal).

Kerstin Hoppe würdigte gestern das Schaffen Thomas Kahlaus, der zu den bekanntesten Mundmalern in Europa gehöre. Seit zehn Jahren lebt der Potsdamer, dessen Extremitäten seit dem 15. Lebensjahr durch einen Badeunfall gelähmt sind, in Caputh. Zwei Jahre nach dem Unfall begann er 1978 mit dem Mundmalen. Kahlau hat einen festen Platz auch im künstlerischen Leben der Gemeinde Schwielowsee und gehört zur Gruppe der havelländischen Maler, die jedes Frühjahr im Märkischen Gildehaus zu einer Verkaufsausstellung einladen. Kahlau identifiziert sich mit der Landschaft am Schwielowsee, die auf ihn einen in sich geschlossenen Eindruck macht. In vielen seiner Bilder finden sich Motive von hier wieder. Das Bild mit den drei Kirchen hatte er im Jahr 2003 an sich für eine Bürgerinformationsbroschüre gemalt. Bei der Broschüre fiel die Wahl aber auf ein Havelmotiv Kahlaus – wohl auch, weil man befürchtet hatte, Touristen zu enttäuschen, die vergeblich nach der künstlichen Kirchensilhouette suchen.

Er habe nach einer Möglichkeit gesucht, die drei Orte gleichberechtigt auf einem Bild zu vereinen, sagte Kahlau gestern. Die Bürgermeisterin findet, dass das Motiv gut in ihr Büro passt und dazu einlädt, mit Gästen über die Region ins Gespräch zu kommen. „Das holt mich auch zurück, wenn die Probleme zu groß werden.“ hkx

www.mundmaler.de