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Potsdam-Mittelmark: Drei Polikliniken fusionieren Ländliche Versorgung soll sich damit verbessern
Bad Belzig - Fachärzte aus Polikliniken in Bad Belzig, Potsdam und Forst (Lausitz) sollen künftig an allen drei Standorten tätig werden können. Dazu sollen die drei Polikliniken des Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikums zusammengelegt werden – in eine „überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft“, wie die Organisationsform im Gesundheitswesen etwas zungenbrecherisch heißt.
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Bad Belzig - Fachärzte aus Polikliniken in Bad Belzig, Potsdam und Forst (Lausitz) sollen künftig an allen drei Standorten tätig werden können. Dazu sollen die drei Polikliniken des Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikums zusammengelegt werden – in eine „überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft“, wie die Organisationsform im Gesundheitswesen etwas zungenbrecherisch heißt. Den Ärzten werde damit die Möglichkeit gegeben, an allen drei Standorten auch tageweise zu praktizieren, wie aus einer Beschlussvorlage für den Kreistag hervorgeht.
Vorteile sollen sich dadurch vor allem in den ländlichen Bereichen ergeben, wo ein ganzer Facharztsitz kaum wirtschaftlich darstellbar sei. Es werde deshalb immer schwieriger, Fachärzte für eine Tätigkeit auf dem Lande zu begeistern, heißt es in der Vorlage weiter. Angesichts des demografischen Wandels wird sogar eine weitere Verschärfung der Situation befürchtet. Der Zusammenschluss der Polikliniken soll etwas Abhilfe schaffen. Die Kassenärztliche Vereinigung muss noch zustimmen.
Der Landkreis ist als Teilhaber der Klinik und des „Medizinischen Versorgungszentrums“ in Bad Belzig (25,1 Prozent) ebenfalls in die Entscheidung involviert, die restlichen Anteile gehören, wie das Bergmann-Klinikum mit Poliklinik in Potsdam, der Stadt Potsdam. Die Potsdamer Stadtverordneten sollen über die Fusion Ende September entscheiden.
Die Potsdamer Poliklinik beschäftigt 40 Ärzte in zwanzig Fachrichtungen, in Bad Belzig und in Forst arbeiten jeweils acht Ärzte in fünf Fachrichtungen. An der Poliklinik Forst hat Potsdam erst im Frühjahr mit dem Krankenhaus Forst die Mehrheitsanteile erworben. Der neue Polikliniken-Verbund soll am 1. Januar 2015 unter dem Namen „Polikliniken Ernst von Bergmann“ als GbR die Arbeit aufnehmen. Der Sozialausschuss des mittelmärkischen Kreistags hat die Gründung in seiner jüngsten Sitzung bereits befürwortet.
Die Linken begrüßten dieses Votum in einer Pressemitteilung, „weil damit die Bündelung der ambulanten medizinischen Versorgung, eine bedarfsgerechte Verteilung von Versorgungsangeboten auch von Fachärzten und eine wohnortnahe Behandlung gerade auf dem Lande gewährleistet werden kann“, so Fraktionssprecher Thomas Singer. hkx
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