Potsdam-Mittelmark: Drei Supermärkte denkbar
Handelsgutachten bestätigt Caputher Projektidee
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Schwielowsee - Caputh könnte drei Lebensmittelmärkte vertragen. Das geht aus einem Einzelhandelsgutachten hervor, dass die Hamburger „Concept Immobilien Projektentwicklungs GmbH“ in Auftrag gegeben hat. Wie berichtet möchte das Unternehmen im Entwicklungsgebiet Caputh-Mitte neben 42 neuen Einfamilienhäusern einen Frischemarkt und einen Discounter ansiedeln. In Caputh gibt es bereits einen Edeka, der Ort hat rund 4400 Einwohner.
Arne Hopmann von der Concept Immobilien sagte gestern auf PNN-Anfrage, dass das Gutachten allerdings einige Einschränkungen für die beiden neuen Märkte vorgebe: So dürften sie jeweils nicht größer als rund 800 Quadratmeter sein. Ursprünglich war von insgesamt 2500 Quadratmetern zusätzlicher Handelsfläche die Rede.
Der Kaufvertrag für die fünf Hektar große Gewächshausbrache, auf der übrigens 1957 die erste Gärtnerische Produktionsgenossenschaft der DDR gegründet wurde, ist noch nicht unterschrieben. Eigentümer der Flächen ist die bundeseigene Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft, es werde aber noch verhandelt, wie eine BVVG-Sprecherin gegenüber den PNN bestätigte. Laut Hopmann soll das Gelände „in Abhängigkeit vom Baurecht“ erworben werden. Hopmann rechnet damit, dass noch im April die Verträge mit Supermarkt-Betreibern abgeschlossen werden können. Dem Vernehmen nach gibt es Ansiedlungsgespräche mit Aldi, Lidl und Kaisers. Vor anderthalb Jahren hatte sich auch Netto am Standort Caputh interessiert gezeigt. Pro Jahr gebe der Bundesbürger etwa 1500 Euro für „Supermarkt-relevante“ Ware aus, wie es seinerzeit hieß. 5000 Euro pro Quadratmeter und Jahr müssten verdient werden, damit ein Standort rentabel ist.
Die Gemeindevertretung Schwielowsee hatte den Plänen des Hamburger Investors im Dezember prinzipiell zugestimmt, ein Einzelhandelsgutachten aber zur Bedingung für Handelsansiedlungen gemacht. Nächster Verfahrensschritt: Die Concept Immobilien muss der Gemeindevertretung einen Bebauungsplan-Entwurf vorlegen, der dann öffentlich ausgelegt werden muss.
Das Rathaus Schwielowsee macht derweil Druck, dass die Brache recht bald belebt wird. „Wir möchte, dass die Leute merken, dass wir nicht nur über Visionen reden, sondern sie auch umsetzen“, sagte Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) gegenüber den PNN. Sie hatte sich persönlich für eine Ausschreibung der Fläche eingesetzt, die sich durch einen Eigentumsstreit hinausgezögert hatte. Die Brache kam auch durch die Geldfälscherwerkstatt in die Schlagzeilen, die dort vor drei Jahren ausgehoben wurde. In Caputh spricht man seitdem vom „Blütenviertel“. Henry Klix
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